Konsumblog.de

Konsum, Alltag und Globalisierung

Die Mär von der sauberen Atomenergie

12. Januar 2006 um 18:59 von Ralph

Eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken bringen den Energiekonzernen laut Die Zeit durch geringe Betriebskosten grandiose Gewinne. Kein Wunder, dass konzernhörige Politiker immer wieder den Ausstieg aus der Atomenergie in Frage stellen. Auch sonst ist der Zeit-Artikel Sauber, aber explosiv recht informativ, abgesehen davon, dass die Überschrift die Mär von der sauberen Atomenergie weiterverbreitet. Diese Lüge der Atomlobby unterschlägt die abgeschalteten Atomkraftwerke als ewig gefährliches, weil strahlendes Risiko für nächste Generationen. Die Mär unterschlägt zudem die ungelöste Entsorgung von Atommüll, Einsatz und Herstellung waffenfähigen Urans, desweiteren die zahlreichen Menschen, die beim Uranabbau erkrankt sind und die Umweltgefahren durch Urananreicherungsanlagen, wie die im münsterländischen Gronau. In einem muss ich aber den Medien, die immer wieder diese Lüge von der sauberen Atomenergie reproduzieren, Recht geben: Die radioaktive Verstrahlung, wie beispielsweise durch das Reaktorunglück in Tschernobyl (der 20. Jahrestag ist am 26.4.2006), ist im Sinne unserer Sinne vollkommen sauber.

Weitere aktuelle Links zum Thema Atomenergie:
– Die Zeit fragt ihre Leser: Versorgungssicherung durch Atomkraft?
– Taz: Uran reicht noch mindestens 25 Jahre

Thematik: Energie . .

Keine Kommentare

  • 1. Heinz | 15.01.06 um 02:12

    Es ist so merkwürdig, dass heute nur noch so wenige Gedanken an den Umweltschutz und die Endlichkeit der Energiequellen verwandt werden. Vielleicht besinnen sich die Grünen ja wieder auf ihre Anfänge und sorgen für eine „breite Aufklärung“? Mit ganz kleinen Schritten wie „Altpapiersammeln“ oder „ich halte meine Stadt sauber“ über „Energiesparen“ und „gesund sein durch gesunde Ernährung“. Mir scheint, dass da in den letzten Jahren so Einiges abhanden gekommen ist.

  • 2. ratswolf | 15.01.06 um 09:49

    apropos Altpapier – es ist heute richtig schwierig geworden, einen ganz normalen Schreibblock aus Recycling-Papier zu kaufen:
    Hatte ich vor einigen Jahren noch das Gefühl, an der Kasse schief angeschaut zu werden, wenn ich mal einen Block aus weißem Papier aufs Band legte, so muss ich heute lange nach einem mit grauem suchen.
    In den Supermärkten oder bei Karstadt z.B. habe ich die schon lange nicht mehr gefunden.

    So ändern sich die Zeiten – leider

  • 3. asylant | 15.01.06 um 18:32

    Zum Thema Altpapier passt die folgende WWF-Studie wie die Faust aufs Auge: 25 Millionen Bäume werden jährlich für den EU-Hygienepapiermarkt gefällt

  • 4. Konsumblog.de » Die&hellip | 26.01.06 um 20:14

    […] Themenverwandtes Posting: Die Mär von der sauberen Atomenergie […]