Konsum, Alltag und Globalisierung
19.06.08 um 22:45 von Ralph
Die Bloggerin Kirsten Brodde lässt sich bei Tchibo zwei T-Shirts drucken
und macht damit auf die Produktionszustände von Kleidung aufmerksam:
Tchibo druckt mein Shirt
Tchibo II: Unzensiert
Tchibo III: Drama!
Tchibo IV: Kreml-Syndrom
Tchibo V: Erzürnt
“Sie sehen gar nicht aus wie eine Banditin”
1 Kommentar . Trackbacken . Thema: Protest & Kampagne
13.06.08 um 13:20 von Ralph
In Bayern hatte Monsanto mit seinen Gen-Mais MON810 nicht soviel Erfolg wie erwartet, denn auf den starken Druck aus der Bevölkerung hätten die Bauern 92 Prozent der angemeldeten Flächen zurückgezogen: taz: US-Saatkonzern scheitert in Bayern. Zimperlich waren die Bewohner da unten ja nicht:
Die Bewohner der Region setzten die Landwirte gehörig unter Druck. „Sie wurden massiv persönlich angegriffen“, so Distler. Sogar ihre Kinder seien in der Schule attackiert worden. Angesicht des Erfolges plant die Initiative „Gendreck weg!“ weitere Aktionen. Ende Juni sollen bei einem „gentechnikfreien Wochenende“ in Kitzingen wieder Felder befreit werden. Insgesamt werden in Deutschland in diesem Jahr immer noch fast 3.700 Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut – 2007 waren es knapp 2.700.
Weitere Konsumblogbeiträge zum Thema:
– Was Sie schon immer über Genfood wissen wollten
– Die Bienen und der Gen-Mais
– Monsanto, mit Gift und Genen
– Radikal gegen Gentechnik
– Genmais vs. Maiswurzelbohrer
– Illegaler Gen-Mais im Tierfutter
– Pestizidhunger der grünen Gentechnik
oder einfach nach Gentech suchen
. Trackbacken . Thema: Ernährung,Protest & Kampagne
28.05.08 um 18:02 von Ralph
Interessantes Portrait der Aktivistin Lea Hinze von der Kampagne Gendreck weg, die dazu beitrug, das „Forschungsprojekt“ Genweizen durch eine „Freiwillige Feldbefreiung“ in die Knie zu zwingen: Ein Leben gegen Gentechnik.
. Trackbacken . Thema: Ernährung,Protest & Kampagne
15.05.08 um 14:40 von Ralph
Über den Protest der Milchbauern gegen Dumpingpreise habe ich zuerst 2004 auf einer Demo vor der Essener Aldizentrale erfahren, siehe dazu meine Fotoreportage Der letzte Milchbauer. Zum aktuellen „Milchstreit“ brachte gestern die FR eine sehr interessante Reportage namens Die Milch und ihr Preis. Am Beispiel der Familie Heubach bekommen wir einen konkreten Einblick in den „Existenzkampf“ und Alltag eines Milchbauern
1 Kommentar . Trackbacken . Thema: Protest & Kampagne,xyz
19.03.08 um 17:29 von Ralph
Politik im Sinne einer zivilen Gesellschaft kann so einfach sein, wenn man sie einfach machen wollte. In Deutschland ist einfache, das heißt wirksame Politik oftmals nicht erwünscht. Das zeigt die Weigerung, als einziges europäisches Land ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzuführen (generelles Überholverbot für LKWs wäre die zweite vernünftige Maßnahme, gekoppelt mit hohen Strafen bei Vergehen). Statt mit Politik Fakten zu schaffen, flüchten sich Politiker wie Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee in symbolische Politik (eine Spezialität der Sozis) und beauftragen zur Erziehung des Autofahrers teure Werbekampagnen. „Runter vom Gas“ heißt die aktuelle Kampagne der Regierung, die bei Rasern für mehr Vernunft sorgen soll. Plakate, Kino- und Fernsehspots sollen die Sicherheit auf der Straße erhöhen, als ob mit Reklame die Rücksichtslosigkeit auf der Straße vermindert werden könnte. Das ist nicht nur lachhaft, sondern auch völlig realitätsfern.
Ich sehe jeden Tag aus dem Bürofenster, was viele von der Zone 30 halten. Da wird mal eben mit 70 km/h für eine Strecke von 200 Metern durchgerast, an der Rechts-vor-Links-Ecke kurz abgebremst und dann ab mit Schmackes in die Kurve. Das hier noch keiner totgefahren wurde, grenzt an ein Wunder, zumal hier doch recht viele Kinder unterwegs sind. Die rasende Gedankenlosigkeit betrifft aber nicht nur sich minderwertig fühlende und kleinwüchsige Männer im Porsche oder BMW, nein, auch die Oma im Mercedes Kompressor merkt nicht, dass sie mit zu hoher Geschwindigkeit in eine Kurve fährt und keiner, der zufällig auf der Straße stünde, noch eine Chance hätte. Ich kenne Familienväter, die sind sonst ganz nett, auf der Straße aber werden sie zu wütenden Idioten. Dass Wut auf der Straße ansteckend sein kann, weiss ich aus eigener Erfahrung. Ich bin auch nicht ein Musterknabe auf der Straße. Nicht weil ich zu schnell fahren würde (allein wegen des Verbrauchs fahre ich mit Lust sehr weitsichtig und ohne Hast), sondern weil ich mich von Dränglern und Kamikazefahrern zu leicht provozieren lasse.
Letztens hatten wir Besuch aus Kanada. Deutschland sei ganz nett, aber Autofahren mache hier keinen Spass, man fühle sich ständig bedrängt. In Finnland erzählte uns einmal eine Vermieterin, dass ihr Sohn in Deutschland sei und dass sie Angst um ihn habe. Nicht weil die Deutschen so böse seien, sondern wegen ihres aggressiven Verhaltens im Straßenverkehr. Wer einmal in Neuseeland mit dem Auto unterwegs war, weiss, wie zivilisiertes, rücksichtsvolles Verhalten auf der Straße aussehen kann. Im Vergleich dazu ist hierzulande der Wahnsinn Verkehrsalltag. Politiker wie Tiefensee tragen dazu bei, diesen Wahnsinn zum Gefallen der Autoindustrie aufrechtzuerhalten.
Themenverwandter Beitrag: Umerziehung des Klimakillers Autofahrer
8 Kommentare . Trackbacken . Thema: Gesundheit,Protest & Kampagne
3.06.07 um 14:42 von Ralph
Es war so klar wie das Amen in der Kirche, kommt es zur Gewalt nach einer Demo, sind die Fronten und Schuldigen für einen Großteil der offiziellen Online-Presse klar. „Gewaltbereite Automone“ ist die Standard-Erklärung, für die man seinen Redakteurs-Arsch nicht aus dem Sessel heben muss, um zu überprüfen, wer für die Gewalt verantwortlich ist. Später dann, wenn die schreierischen und manipulativen Headlines und Einleitungstexte alle gelesen sind, kann man vielleicht in dem einen oder anderen Absatz Kritik an der Polizei entdecken. Die Frage, ob massive bewaffnete Polizeipräzenz, Kontrollen und Beschlagnahmungen, Behinderungen, Einkesselungen und Hubschrauberattacken nicht auch Gewalt und Gewaltbereitschaft sind, ist kein Thema.
Wie die Screenshots im Beitrag G8 und Medienkompetenz bereits angedeutet haben, besteht vor allem der Online-Journalismus etablierter Großmedien darin, auf einseitige Berichterstattung zu fahren und die Angaben der Polizei über Verletzte und Anzahl der Demonstranten unhinterfragt als Wahrheit zu verkaufen. Wer sich nun aber im Netz umschaut, wird zumindestens ein paar andere Perspektiven auf die Gewalt in Rostock entdecken, auch würde deutlich, dass wohl vor allem Spiegel online auf Hofberichterstattung setzt. Links:
Hier geht es nun weiter mit den Links: G8-Links: Die Tage nach Rostock
Weitere Postings zum Thema G8-Gipfel
– G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm: Aktionen und Argumente
– Das G8-Prinzip: Menschenrechte mit Füssen treten
– Razzien gegen G8-Protestgruppen
– G8 und Medienkompetenz
13 Kommentare . Trackbacken . Thema: G8 2007,Globalisierung,Protest & Kampagne
25.05.07 um 16:35 von Ralph
Über den McPlanet-Kongress hatte ich kurz berichtet, nun hat Greenpeace Berlin löblicherweise eine Videodokumentation des Kongresses veröffentlicht.
. Trackbacken . Thema: Globalisierung,Klimawandel,Protest & Kampagne
9.05.07 um 14:46 von Ralph
Als ich hier letzten Monat Links und Argumente gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm vorstellte, hätte ich nicht gedacht, dass der Staat bereits im Vorfeld der Proteste die Bewegung unter Generalverdacht stellt. Wie aus heiterem Himmel hat heute nun die Bundesanwaltschaft bundesweit 40 Projekte, Wohnungen und Arbeitsplätze durch 900 Polizisten durchsuchen lassen. Die Razzien würden wegen des Verdachts der „Gründung einer terroristischen Vereinigung“ notwendig geworden sein. Betrachte man die „grobe Auswahl“ der betroffenen Projekte, so werde die Kriminalisierung der Gipfelgegner nur allzu deutlich, zitiert indymedia.org eine erste Stellungnahme betroffener Gruppen und bringt weitere Statements, Pressemitteilungen der betroffenen Gruppen und Artikel der Mainstream-Medien: Kriminalisierung der G8-Proteste. – Weitere aktuelle Links hier in den Kommentaren.
6 Kommentare . Trackbacken . Thema: G8 2007,Globalisierung,Protest & Kampagne
22.04.07 um 15:36 von Ralph
Auf der Site der BUKO-Kampagne gegen die Biopiraterie wird unter dem Titel „Biodiversity is not for sale!“ auf den kommenden G8-Gipfel in Heiligendamm Anfang Juni hingewiesen. Die Site bietet zudem Hintergrundinformationen, die u.a. die Rolle der G8-Staaten zur „Globalisierung von Patenten“ und ihre Bestrebungen zum „Sortenschutz“ beleuchten. Ich werde mich wohl auf der zentralen Demo in Rostock am 2. Juni 2007 sehen lassen, um mal wieder eine Fotoreportage für Fotografie mittendrin machen zu können. Zum G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm nun folgende Links für Interessierte und potentielle Protestler:
Aktuelle Konsumblog-Beiträge zum Thema:
– Berichterstattung zur Gewalt in Rostock
– G8 und Medienkompentenz
– Das G8-Prinzip: Menschenrechte mit Füssen treten
1 Kommentar . Trackbacken . Thema: G8 2007,Globalisierung,Protest & Kampagne
28.02.07 um 15:08 von Ralph
Farmblogger Kai Schleyerbach berichtet im Interview mit dem Interview-Blog unter anderem über die Vorteile des Team-Blogging. Und da ich just beim Thema bin: Konsumguerilla und Ökoblog suchen auch noch Mitstreiter. Ich könnte mich nun anschliessen, aber willige Autoren sind knapp. Ich frage mich aber, wie man die Reihe aktiver „Nachhaltigkeitsblogger“ für ein gemeinsames Projekt gewinnen könnte, um die Informationen, Artikel, Interviews und Links zu bündeln. Das könnte zum Beispiel eine Domain sein, auf der die aktuellsten Postings eingetragener Weblogs automatisch angezeigt werden, als eine Art Feedreader, wenn es jemand technisch drauf hätte, das umzusetzen. So eine Site hätte dann auch einen RSS-Feed, einen Feed für alle. ;-)
Spannend und erstrebenswert finde ich auch eine Idee, die Tanja Busse in ihrem Buch Die Einkaufsrevolution (ein Interview mit ihr ist in Vorbereitung) auf den Punkt bringt. Eine „Datenbank“ – oder eine Art Wikipedia des politischen Konsumenten -, die Informationen für ein „verantwortungsvolles Kaufen“ bietet, eine Website, auf der man nachschlagen kann, welche Produkte fair sind, welche nicht, welche Produkte wo Ausbeutung und Unterdrückung zur Folge haben, welche Konzerne wo was anrichten, wer wo und wann gegen die globalisierte Privatisierung von Gesellschaft und Natur agiert und mit welchen Erfolgen und Erfahrungen. In den Worten von Tanja Busse hört sich das so an:
Was noch fehlt, ist eine Datenbank, die alle diese Informationen bündelt und sie per Maus-Klick oder besser noch beim Einkaufen per SMS abrufbar macht: Wer hat für wie viel Lohn diese Hose zusammengenäht? Wie viel Pestizide stecken in der Baumwolle? Kommt das Coltan in diesem Handy aus dem Kongo? Welche Kriegspartei hat daran verdient? Und wie sieht der Hühnerstall aus, aus dem die Eier für diesen Kuchen stammen. Bitte ein Foto!
26 Kommentare . Trackbacken . Thema: Konsumkritik,Produktwelt,Protest & Kampagne
20.02.07 um 12:46 von Ralph
Über illegalen und umweltzerstörischen Erdbeeranbau in Südspanien informiert der taz-Artikel Viel zu frühe Früchtchen. Mit der roten Frucht läßt sich viel Geld verdienen, so wundert es nicht, dass in Andalusien ganze Landstriche mit illegalen Erdbeerfeldern unter Plastik übersät sind und zahlreiche nicht genehmigte Brunnen das ökologische Gleichgewicht der betroffenen Regionen zerstören. Doch es gibt Alternativprojekte, die den Wasserverbrauch und Düngemitteleinsatz wesentlich reduzieren, zudem
versucht der WWF die Supermarktketten in Europa zu bewegen, nur „doppelt legale Erdbeeren“ einzukaufen, also Früchte, die unter nachhaltigen Gesichtspunkten angebaut sind. Einen ersten, wenn auch kleinen Erfolg kann der WWF verbuchen: Die holländische Supermarktkette Albert Heijn hat zugesichert, künftig nur noch legale Erdbeeren zu verkaufen. Die Kisten werden zusammen mit dem WWF mit einem Logo versehen, eine kleine Informationsbroschüre wird beigelegt. Noch in dieser Saison sollen Supermarktketten in anderen Ländern folgen.
Weitere Infolinks zum Thema:
3 Kommentare . Trackbacken . Thema: Ernährung,Protest & Kampagne,Umweltschutz
18.02.07 um 12:25 von Ralph
Die Initiative Nachrichtenaufklärung hat wieder eine Top-Ten der 2006 in den Medien vernachlässigten Themen erstellt. Relevant fürs Konsumblog:
4 Kommentare . Trackbacken . Thema: Energie,Protest & Kampagne,Wirtschaftspolitik
8.11.06 um 17:45 von Ralph
gentechnik findet ja eigentlich keiner gut, zumindest nicht im essen. hier muss man selber quasi nichts tun und kann dabei trotzdem „seinen abgeordneten“ ein bisschen mit dem thema gentechnik nerven.
4 Kommentare . Trackbacken . Thema: Protest & Kampagne,Verbraucherschutz
5.09.06 um 23:18 von Ralph
Filapper: Linda zum vorletzten? und Rettet die Linda. Schließlich sind gute Kartoffeln etwas, das ich nicht missen möchte. Letztens erst beim Freund im Garten eine Reihe geerntet und abgestaubt für ne Runde Bratkartoffeln mit Schinkenspeck. Kartoffeln sind geil, nicht geiz!
4 Kommentare . Trackbacken . Thema: Ernährung,Protest & Kampagne
25.08.06 um 16:54 von Ralph
Hat schon jemand Spekulatius im Laden gesehn? Nein? Na gut, ich laeute dennoch die Vorweihnachtszeit ein mit diesem Thema. wobei: schenken hat immer Saison.
Als es hier neulich mal wieder um die „ethisch leben“ Kolummne ging, stiess ich auf http://www.goodgifts.org. Grob gesagt, anstatt der Familie eine Flasche Wein oder ein paar Socken zu schenken, adoptiert man ein Gemuese oder kauft fuer ein afrikanisches Dorf eine Kuh oder oder oder, die Alternativen (auch preislich) sind vielfaeltig. Dafuer erhaelt man eine Geschenkkarte, die man dann dem zu beschenkenden ueberreichen kann.
Ich finde das ziemlich gut und aergere mich, das ich keine 95Pfund ueber habe, um eine Kuh zu kaufen. Aber es wird sich was finden lassen.
Zb koennte man das Projekt http://www.aliveandkicking.org.uk/ unterstuetzen, die Kinder in Afrika mit handgefertigten Baellen ausruestet.
Wer mich kennt, weiss allerdings, das an der Verbreitung des Fussballsports nicht wirklich mein Herz haengt, sondern ich lieber alte Rugby-Trikots fuer SOS Kitaid sammeln wuerde (wenn hier zufaellig jemand weiss, ob es etwas vergleichbares auch fuer Fussball gibt – Fussballtrikots kriegt man hier einfach leichter in die Finger). Oder mein Geld nach Madagaskar schicken, an das Projekt Ecole de Rugby – Ecole de la vie.
Oder ganz eigennuetzig nach Uganda fahren wuerde, mit tagrugbytours.com.
Genug vom Sport, ein weiterer schoener Aspekt des Lebens ist ganz klar das Essen.
Eine Mitgliedschaft bei SlowFood waere vielleicht etwas hoch gegriffen, nicht aber ein Geschenkabo des SlowFood Magazins. 4Mal im Jahr fuer 12EU, das kann man schon mal machen.
Und wer weiss, vielleicht bekommt man selber dann zu Weihnachten den SlowFood-Geschenkkorb mit zahlreichen Produkten aus der Arche.
Wird bis zum 24.12. sicher noch ergaenzt ;-)
2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Produktwelt,Protest & Kampagne