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Amalgam, Quecksilber und die „amerikanische Krankheit“

24. April 2008 um 10:23 von Ralph

Studien zu glauben, ist immer dann leicht, wenn sie die eigene Meinung bestätigen. Generell traut der skeptische Geist keiner Studie, was nicht heißt, dass es nicht ergiebig sein könnte, sie kritisch zu hinterfragen. In der taz hat das Ralf Bönt getan, der einer Studie, die der Gefährlichkeit von Amalgan widerspricht, auf den Zahn fühlt. Über die „amerikanische Krankheit“ steht in dem Artikel Eine tickende Zeitplompe folgende interessante Passage:

Amalgamiertes Quecksilber wurde in den USA als Zahnfüllstoff übrigens schon vor 170 Jahren eingesetzt. Nachdem sich in der Folge unerklärbare, diffuse körperliche Beschwerden häuften, wurde es 1840 von der amerikanischen Regierung verboten. Wissenschaftler berichteten über Nervenkrankheiten, die seit der Verwendung des Amalgams auftraten. Zahnärzte, wegen des Schwermetalls häufig auch „Quacksalber“ genannt, wurden bei Zuwiderhandlung nicht nur aus dem US-Ärzteverband ausgeschlossen, zeitweilig stand auf die Verwendung von Amalgam sogar Gefängnisstrafe. Da Amalgam schon damals in seiner Eigenschaft als günstiger und gut zu verarbeitender Füllstoff überzeugte, wurde die Legierung trotz gesundheitlicher Bedenken um 1855 wieder zugelassen. Einige Jahrzehnte später führte man Amalgam auch in Europa ein, und mit ihm breitete sich das als „amerikanische Krankheit“ bezeichnete Nervenleiden aus.

Thematik: Gesundheit . .

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