Konsum, Alltag und Globalisierung
12. Januar 2006 um 20:37 von Ralph
Das LAVES (Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) vermeldet stolz: „LAVES untersucht winterliches Kohlgemüse – 25 Proben ohne Rückstände„. Na prima, denkt man sich und kann dann noch etwas über die untersuchten Kohlsorten, deren Vorzüge und Tipps zur Verarbeitung erfahren. Alles bestens, oder war da noch was?!
Mit ein bißchen rechnen bleibt als Tatsache bestehen, daß immerhin in fast 42% der Proben Pflanzenschutzmittelrückstände gefunden wurden. 15 verschiedene Wirkstoffe ließen sich finden, wobei in Spuren nachgewiesene Rückstände gar nicht berücksichtigt wurden. Siebenmal wurden nicht zugelassene Rückstände gefunden.
Das ist ein trauriges Ergebnis. Von einem „Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ würde ich dazu schon in der Überschrift eine deutlichere Sprache und im Artikel eine etwas differenzierte Betrachtung erwarten. So jedoch grenzt diese Schönrederei schon an bewußte Irreführung der Verbraucher.
Thematik: Verbraucherschutz . .
1 Kommentar
1. Ralph | 12.01.06 um 21:18
Da ich grad eine Weisskohlsuppe in der Mache habe, bin ich gleich weiter zur eigentlichen Ergebnisseite, um zu schauen, wie es um den weissen Kohl steht. Er kommt gut weg, was natürlich gar nichts heißen muss, da ich nicht weiss, wie mein Gemüse in der Suppe produziert wurde.
Die Headline des Landesamts läuft wohl unter dem Motto: Verbraucherschutz ist Verbraucherberuhigung: Schaut her, ist doch gar nicht so schlimm, das verteilt sich und ein bisschen Chemie gehört zum Fest – wäre das nicht ein toller Slogan für die Chemieindustrie?