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Die Top-Empfänger der EU-Agrarprämien

19. Januar 2006 um 11:33 von Ralph

Warum verschweigen EU-Länder wie Deutschland und somit die Landwirtschaftsministerien der Länder und des Bundes sowie auch der Deutsche Bauernverband und die Ernährungswirtschaft die Summen, die ihnen die EU als Agrarsubventionen zuschiebt. Weil keiner wissen soll, wer wirklich profitiert?

Ist es da noch verwunderlich, wenn z.B. in den Niederlanden der Weltkonzern Nestlé zu den Top-Empfängern von EU-Agrarbeihilfen zählt!? Oder die BASF in Belgien absahnt!? Und die belgische Bank „Crédit Agricole“ genauso zu den dicksten Subventionsempfängern gehört wie der US-Tabakriese Philip Morris!?

Da staunt der Laie und die schwächeren Länder der Welt und ihre Bauern leiden beträchtlich, haben vielerorten erst gar keine Chance, ihre Agrarwirtschaft auszubauen.

Denn die EU-Agrarsubventionen befördern nicht nur das Bauernsterben in Europa. Sie vernichten mit essbaren Billigwaren die Existenz hunderttausender Landwirte auf der ganzen Welt. Seit 1999 wurde der Agrarexport aus Deutschland um 50 Prozent auf 36 Milliarden Euro gesteigert, allein von 2003 bis 2005 um über 10 Prozent. Mit deutschem und europäischem Hühnerfleisch, mit Schweinen, Gemüse, Milch, Zucker oder Speiseöl zu subventionsgestützten Dumpingpreisen werden die Agrarmärkte in zahlreichen Ländern der 3. Welt aufgerollt und liquidiert.

Telepolis: Die Kuh zum Melken und zum Schlachten

Thematik: Ernährung,Wirtschaftspolitik . .

2 Kommentare

  • 1. Konsumblog.de » Agr&hellip | 20.01.06 um 23:07

    […] Wieviel Geld bekommt ein Bauer pro Jahr vom deutschen Stadt? Welche Folgen hat es, dass die Subventionshöhe nicht pro Kopf in den Agrarbetrieben, sondern pro Hektar errechnet wird? Wie wird Seehofer die Großen der Agrarindustrie mit weiteren Milliarden aus dem EU-Topf bescheren? Antworten darauf gibt Nick Reimer in dem überaus informativen Kommentar Gülle statt Chemie. Lesen und diesen alltäglichen Skandal besser verstehen. Weiteres Posting zum Thema: Die Top-Empfänger der EU-Agrarprämien […]

  • 2. Andre Göbel | 25.11.07 um 11:24

    Mein Gott, bei uns gibt es seit Jahrzehnten grosse LPGen und wir sind auch noch nicht verhungert.

    Mir ist eine ausgelagerte LPG jedenfalls lieber, als der Misthaufen eines Kleinbauers in meiner Nachbarschaft!

    Bäuerliche Landwirtschaft ist ohnehin international nicht Wettbewerbsfähig!