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Konsum, Alltag und Globalisierung

Apple-Wahn und iSchrott

10. Januar 2007 um 11:43 von Ralph

Ich verstehe nicht ganz, warum so viele erwachsene Menschen Apple-Chef Steve Jobs verehren. Der ist nicht besser und nicht schlechter als Bill Gates und andere neoliberale Kapitalisten, die nur ein Ziel haben: Marktbeherrschung. Der Größenwahn, der dabei herauskommt, zeigt sich am aktuellen Auftritt des geistigen Oberhaupts der Apple-Gemeinde auf der Macworld. Nichts weniger als eine IT-Revolution ist das mit religiösen Zügen präsentierte Ziel. Geschichte will er schreiben als Visionär der Technikfetischisten. Wie gut aber der IT-Fundamentalist Jobs das Geschäft mit Erwartungen versteht, läßt sich an der Reaktion der Börse ablesen. Schon jetzt wird das iPhone als Gott des Handys hochstilisiert. Dünn, klein und mit Technik vollgestopft sehe ich schweissnasse Hände über das Touchpad des iPhones rutschen, das uns in Zukunft wohl auch trösten wird, wenn etwas nicht funktioniert. Da ist es ein Vorteil, dass die Geräte immer kleiner werden, das vermindert im Volumen – nicht in der Giftigkeit – den Elektroschrott. Leider ist Apple bei Entsorgung seines iSchrottes das Schlusslicht: Geliebtes Fallobst.

Thematik: Konsumkritik,Produktwelt . .

13 Kommentare

  • 1. veggie | 10.01.07 um 13:47

    so ein quatsch…

  • 2. Bernhard | 10.01.07 um 15:15

    Steve Jobs ist ein sehr charismatischer Mensch mit einem unglaublichen Gefühl für Trends.
    Das ist einfach eine Tatsache und es gehört nicht viel dazu, ihn sympatisch zu finden.

    Und wenn man etwas technickbegeistert ist, fällt es auch nicht schwer Apple im Vergleich zur Konkurrenz toll zu finden.
    Apple ist kreativ und hat Minimalismus und Intuitivität zu seinem Markenzeichen gemacht.

    Dass dieses Unternehmen alles andere als umweltfreundliche Produkte präsentiert, hat damit gar nichts zu tun.

    Und diese beiden Tatsachen sollte man nicht zu einem Rundumschlag, der im Klartext „Apple ist sch…“ bedeutet, benutzen.
    Das sind zwei paar Schuhe.

  • 3. Ralph | 10.01.07 um 16:10

    Widerspruch! Gut!

    @Bernhard: Leider musste ich Deinen Kommentar leicht zenzieren. Hier werden keine Konzerne mit Verbalinjurien in Verbindung gebracht, auch nicht zitiert, einmal davon abgesehen, dass ich das nirgendwo geschrieben habe.

    Ob es 2 paar Schuhe sind, wage ich zu bezweifeln. „Kreaitive“ Produkte, für deren Entsorgung eine Firma nicht sorgt, sind in Zeiten gesteigerter Umweltzerstörung alles andere als kreativ, sondern letztendlich gefährlicher Schrott.

    Interessant fände ich auch einmal, Blogbeiträge zu sammeln, in denen darüber geklagt wird, wie kurzlebig mittlerweile Apple-Produkte seien. Ich zumindestens habe damit auch meine Erfahrungen gesammelt. Auch hier scheint die Kreativität abzunehmen.

    Davon abgesehen, ob Du es glaubst oder nicht, ich finde es ausserordentlich schwer, Steve Jobs charismatisch zu finden, im Gegenteil, dieses Theater auf der Bühne finde ich persönlich sehr peinlich, tut mir leid, wenn ich es so wahrnehme.

    Dass man größenwahnsinnige Ambitionen hat, muss nicht bedeuten, dass man keine guten Produkte auf dem Markt bringen kann. In meinem Kommentar oben steht nirgendwo geschrieben, dass ich die Produktpalette als Ganzes abwerte, wie könnte ich auch, bin ich doch selbst Nutzer dieser Produkte und nicht ganz ohne Begeisterung. Aber dieser neoliberale Monopolistenwahn geht mir doch gehörig auf den Geist, das wollte ich ausdrücken.

    Bitte genau lesen und nichts unterstellen. Danke!

    Noch ein Lesetipp: Der Gigant aus der Garage

  • 4. Martin | 10.01.07 um 18:06

    Tut mir leid, kein Widerspruch. Mir gehen das quasireligiöse Gehabe von Steve Jobs und die ideologische Verzückung der Apple-Jünger schon ziemlich lange auf die Nerven. Klar, das sind teilweise tolle Produkte, die zu Recht eine Sonderstellung einnehmen. Das war’s dann aber auch. Man muss nicht riesige Fotostrecken in sein Blog packen, wie man sein neues iBook auspackt. Man muss nicht reflexhaft alles bejubeln, was aus Cupertino kommt. Man könnte einfach mal den Ball flach halten und ein bisschen Kritikfähigkeit trainieren. Und der Umweltaspekt gehört 2007 nun wirklich zu jedem Produkt, das etwas auf sich hält; das sind längst zwei Schuhe desselben Paares.

  • 5. Bernhard | 10.01.07 um 18:33

    Ok, ich bin hier wohl der einzige, der etwas Unterhaltsames in den Keynotes erkennen kann.

    Ich wüsste nicht, was Apple zu so einem „neoliberalem Monopolisten“ macht. Neoliberal – ok. Aber nicht Monopolist:
    Beim iPod haben sie einen riesigen Erfolg. Aber das war auch viel Glück.
    Und beim Marktanteile an den Betriebssystemen sieht es schon ganz anders aus.

    Dass Apple für manche eine Art Religion ist oder zumindest Ähnlichkeiten damit hat, liegt wohl daran, dass das bei den Produkten aus Redmond (!) sich prima „anbietet“.
    Die große Masse der Computer nutzenden Bevölkerung kauft nun mal – mit Verlaub – Schrott. (Ich meine die Software.)
    Und davon grenzt man sich halt gerne aus Überzeugung ab. Nicht umsonst hat Apple früher mit „Think different“ geworben.
    Das gleiche gilt doch auch für Linux, wobei da natürlich nicht so ein Mega-Marketing hintersteckt.

    Und dass Steve Jobs einen Hang zur Selbstinszenierung und Übertreibung hat, will ich auch garn nicht abstreiten.
    Dass beim ganzen Erfolg in letzter Zeit, die Qualität etwas leidet, ist wohl leider wirklich auch eine traurige Wahrheit.

    Und ich habe immer noch die leise Hoffnung, dass Apple beim iPhone damit anfängt, die Produkte grüner zu machen. Noch hat Greenpeace es ja noch niemand untersuchen können.

    Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass Apple keine richtige Konkurrenz hat. Da hat man keine wirkliche Chance Apple zu boykottieren.
    (Ich gebe aber auch zu, dass ich bei Apple leider nicht so knallhart bin wie bei McDonald’s oder CocaCola … wohl weil mir gute Computer wichtiger sind als Fast Food, bzw. ich mich nicht dauernd mit Windows quälen will und Linux leider auch nicht den gleichen Konfort bieten kann.)

  • 6. Ralph | 10.01.07 um 18:57

    Monopolist wäre im Hinblick auf die Tatsachen in der Tat übertrieben ( der Marktanteil im Bereich Computer ist nicht sehr hoch). Aber der Wille zur Weltherrschaft über die digitalen Konsumenten scheint mir doch das Handeln zu bestimmen.

  • 7. Stephan | 11.01.07 um 10:12

    Ganz netter Blogeintrag dort oben. Mir ging ähnliches durch den Kopf zum Thema Popstar Steve Jobs.

    @Bernhard: Ich fand die Keynote auch unterhaltsam, sehr sogar. Jedoch habe ich von Apple mehr „green“ erwartet. So sind sie zwar ne nette Inc.,aber eben keine grüne.

  • 8. Denis | 11.01.07 um 11:25

    > „…Der ist nicht besser und nicht schlechter als Bill Gates und andere neoliberale Kapitalisten, die nur ein Ziel haben: Marktbeherrschung…“

    Da ist mir Bill Gates sogar lieber. Da können sie die „neoliberale Kapitalisten“ eine Scheibe abschneiden. Er und seine Frau pumpen mit ihrer Stiftung mehr Geld in Hilfsprojekte in Afrika als die ganze UNO zusammen. Was man ja nicht gerade von den anderen US-Industrie-Milliardären u. a. auch Steve Jobs behaupten kann.

    Ich bin auch ein überzeugter Mac-User, aber wegen dem OSX und den guten Computer aber nicht wegen dem Steve Jobs. Ich habe mir noch nie eine Keynote angeschaut, was soll das auch!? Ich schau mir die Produkte nachher im Laden an und entscheide dann ob es sinnvoll ist sie zu kaufen oder nicht.

  • 9. Macsico | 11.01.07 um 14:57

    Einen Mac benutze ich, weil ich ein gutes Werkzeug brauche. Nicht eines, daß mich ständig nervt. Und wie jedes gute Werkzeug liegt es mit den Jahren immer besser in der Hand. Und macht immer noch Spaß. Viel Spaß. Hat zwar mehr Macken als früher, aber immer noch besser als dat Zeuch aus Redmond.

    Und ja, ich kann vergleichen – 14 Jahre DOS/Windows vs. 11 Jahre Mac. In der letzten Firma hat die EDV-Abteilung streckenweise MICH gefragt, wenn sie mit dem ramdösigen Office nicht weiterkamen …

    Nun muß Apple „nur“ noch den Umweltgedanken deutlich besser verfolgen als bisher. Erste Anstrengungen sind sichtbar, aber das reicht noch nicht, Herr Jobs.

    Und noch was zum Herrn Gates‘ seine ominöse Stiftung:

    http://www.heise.de/newsticker/meldung/83396

  • 10. mutant | 11.01.07 um 23:38

    1. steve jobs steht fuer den neuanfang bei apple, damals, als alle schon dachten, nun ist es vorbei.
    und wenn man sich ansieht, was sich seit dem bei apple getan hat (ich sag nur OSX!!), dann wird er nicht ganz zu unrecht verehrt.
    im uebrigen brauchen menschen wohl personenkult…
    2. apples produkte funktionieren sehr gut. und man kann sie verflucht lange benutzen. die meisten meiner museums-macs wuerden noch laufen und man koennte sie auch noch fuer bestimmte zwecke einsetzen.
    3. das apple eine gewinnorientierte firma ist, ist doch nichts neues.
    ich kenne auch ehrlich gesagt keinen hardware-hersteller, der nicht daran interessiert ist, moeglichst viele seiner produkte zu verkaufen.
    das diese mittlerweile unter zweifelhaften bedingungen zb in china hergestellt werden, finde ich auch nicht gut. aber ich werde den teufel tun und eine jahrelange „partnerschaft“ aufgeben und mich mit dem china-schrott anderer hersteller auseinandersetzen.

  • 11. MacBookMan | 19.08.07 um 00:20

    Also ich muss bootembar sagen dass der applechef der wichtigste man auf der welt ist und er eigendlich eine sekte gründen sollte er hat die macht die welt zu verändern

  • 12. Die Technik, der iPod Tou&hellip | 27.10.08 um 21:52

    […] Finessen, der geteilt werden will. Dann plötzlich schwöre ich Geräten ab, singe Spottlieder auf die iDiotie, um dann doch wieder dem Reiz des Neuen zu verfallen. Tausend Vorteilsargumente tauchen […]

  • 13. win und mac user | 23.02.09 um 03:36

    Apple has You??
    Wer sich heute apple hingibt, muss sich über seinen zukünftigen BARCODE am Nacken nicht wunder!!!