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Konsum, Alltag und Globalisierung

Die Moral der Abschottung

13. Juni 2007 um 16:53 von Ralph

Bodenschätze in Afrika Die Erfolge der Globalisierung lassen sich an den „Flüchtlingsdramen“ vor den Grenzen Europas messen. Flüchtlinge aus Afrika, die die Dreistheit besitzen, nach Europa kommen zu wollen, werden nicht nur erfolgreich „geknebelt, abgeschoben und erstickt“, sie werden auch durch eine starke europäische Abschottungspolitik aller Illusionen beraubt. Aktuell heißt das Motto der Regierungschefs in Europa: Ertrinken lassen statt Auffanglager in Nordafrika. Das ist sauberer, erregt weniger Aufsehen und ist vor allem kostengünstiger. Das ist nun nicht unbedingt Ausdruck der Dankbarkeit dafür, dass die europäische Wirtschaft auch deshalb schneller wächst, weil sie die afrikanischen Märkte mit subventionierten Waren beglückt und so die Verdrängung lokaler Wirtschaftsstrukturen in Afrika beschleunigt, weil sie zudem an der Naturentsorgung und der „Erschliessung“ der Bodenschätze in Afrika teilnimmt und Natur und Naturwissen zu patentieren versucht. Die Dankbarkeit kommt dafür aber in Form von g8-forcierter Entwicklungshilfe für humane Diktatoren und korruptionsverachtende Bürokraten zum Ausdruck, großartig inszeniert auf symbolischen Gipfeln mit Show-Charakter. Dazu passend wird die Moral gleich mitgeliefert, eine Moral, die nimmersatt am reich gedeckten Tisch sitzt und mächtig aufbegehrt, wenn Flüchtlinge sie an ihren Worten messen. – Bildnachweis: medico international

Thematik: Globalisierung . .

2 Kommentare

  • 1. Konsumblog.de » Ext&hellip | 24.04.08 um 12:03

    […] Weitere Beiträge passend zum Thema: – Hedgefonds konkret und anschaulich – Die Moral der Abschottung […]

  • 2. Miguel Gomes | 6.08.08 um 06:35

    Unfassbar!

    Die für uns so überflüssigen, ungebildeten Afrikaner werden im Stich gelassen!

    (Dies ist kein Sarkasmus… es klingt lediglich so, weil die Umstände allein derart zynisch sind…)

    Lg,
    Miguel