Konsum, Alltag und Globalisierung
6. Februar 2006 um 16:08 von Ralph
Die Kundschaft war konsterniert, als sie unversehens an der neuen Mautstelle der Luftbezugsgrenze stand. Nur wenige zahlten den Preis für den Übergang in eine höhere Luftstufe, die meisten zogen resigniert oder kopfschüttelnd wieder ab. Dieser Blick auf das Geschehen an der neuen Luftmautstelle Ruhrberger Tal zeigt exemplarisch, dass es unter den Bürgern noch Akzeptanzprobleme gibt, obwohl die Luftprivatisierung bereits in das 3. Jahr geht. Für Unmut sorgte mit Beginn des neuen Jahres vor allem die Luftqualitätsrichtlinie, die für mehr Gerechtigkeit auf dem Luftmarkt sorgen wird. Luft vom Lande wurde im Vergleich zur Stadtluft um 23 Prozent teurer, Stadtluft dagegen günstiger. Das Qualitätsprinzip sorgt für eine Einteilung in insgesamt 5 Stufen der Luftqualität. Die 5. Stufe ist die niedrigste. Sie wird aufgrund der hohen Folgekosten durch Gesundheitsschäden vom Staat subventioniert. Das hält die Preise des 12-Stunden-Atmensatzes auf ein sozialverträgliches Niveau. Die Zeit der Atmungsnot von Hartz IV-Empfänger und aller sozial Schwachen gehört damit der Vergangenheit an. Allerdings hatte die Luftqualitätsrichtlinie eine unerwartete hohe Bevölkerungswanderung vom Land zur Stadt zur Folge. Der Pressesprecher der Sauerstuff & Friends AG dazu: „Zeitweise war die Nachfrage immens groß, aber wir hatten mit Exporten aus chinesischen Metropolen für reichlich Reserven gesorgt. Für diese Weitsicht wurden wir an der Börse mit einer beträchtlichen Kurssteigerung belohnt.“
Thematik: Globalisierung,Umweltschutz . .