Konsumblog.de

Konsum, Alltag und Globalisierung

Darjeeling – Wunderpflanze oder Geldmaschine

1. März 2006 um 09:47 von Ralph

Wenn man gestresst von der Arbeit, sich durch den Feinstaub der Großstadt oder bei uns gerade durch den Schneesturm nach Hause geplagt hat, sich zur Entspannung einen Grünteebeutel in eine Tasse lauwarmen Wasser taucht und denkt man tut sich was Gutes – der irrt!

Bei den Preisen die auf internationalen Teebörsen für Darjeeling bezahlt werden, wundert es nicht das vier mal soviel davon verkauft wird als eigentlich angepflanzt wurde, so das „Tea Board of India“. Was man so an grünen Tee in Form von Teebeutel, zum Teil auch sehr teuer kaufen kann, ist meistens Abfall und im besten Fall noch ein Verschnitt von grünem Tee bzw. Darjeeling. Darjeelingtee wird seit jeher in vielen Teilen Asiens als gesundes und wohltunendes Heißgetränk geschätzt. Die medizinische Wirkung von Grüntee reicht von Wundererzählungen bis hin zu jahrelangen dokumentierten Untersuchungen.

1985 hat der Ökonom Günter Faltin die Teekampagne, mit dem Ziel unbelasteten Darjeeling zu fairen Preisen zu importieren, ins Leben gerufen. Das Erfolgsprinzip der Teekampagne ist die Einfachheit. Direkt vom Teebauer zum Endkunden, Großpackungen anstatt teure Kleineinheiten, nur eine Teesorte, kein Marketing, Geschäfte oder Zwischenhändler, so lässt sich ein fairer Handel zwischen Erzeuger und Konsument herstellen und der Erfolg gibt ihnen recht. Die Teekampagne ist der größte Importeur von reinem grünen Darjeeling geworden. Jedes Jahr handelt die Teekampagne mit über 300 Tonnen der erlesenen Teeblätter aus dem Himalaya.

Normalerweise brauchen so Menschen wie ich (Computerfreaks) das Koffein aus Kaffeebohnen zum überleben, wie normale Menschen die Luft zu atmen. Aber meine chronischen Halsschmerzen ließen mich dann vor Jahren nach einer Alternative suchen. Ein Bericht über Grüntee trinkende, immer gesunde japanische Kernkraftwerkstechniker (nein, nicht Homer Simpson) haben mich dann auf die Idee mit dem Teetrinken gebracht. Durch Martin bin ich dann damals auf die Teekampagne aufmerksam gemacht worden und zwei Jahre tägliches trinken von ein paar Tassen Darjeeling ließen dann meinen Halsschmerzen endlich verschwinden.

Noch heute genieße ich hin und wieder eine Tasse des leicht bitteren Darjeelingtees, mit dem guten Gewissen das es doch noch gesunde und bezahlbare Lebensmittel zu konsumieren gibt, ohne das man irgendwo auf dem Dach der Welt einen armen Teebauer über den Tisch ziehen musste.

Thematik: Ernährung . .

10 Kommentare

  • 1. zaf | 1.03.06 um 16:57

    Tee ist ein tolles Getränk. Allerdings sollten es loser (nicht aromatisierter – und wenn dann höchstens Earl Grey) Tee sein und auch wirklich nur Aufgüsse der Teepflanze. Alles andere ist eh kein Tee.
    Guter Tee ist aber auch sehr ergiebig, vor allem grüner Tee kann mehrmals aufgegossen werden. Ich habe aber auch schon hin und wieder schwarzen Nilgiritee als zweiten Aufguß getrunken. Kann man durchaus machen.
    Und als Werbung hier der Link zu dem Händler, bei dem ich meinen Tee bestelle:
    https://www.betty-darling.de/
    Meine Favoriten sind die Tees aus Nilgiri, Nepal und der Oolong aus Taiwan/Formosa. Ich weiß, preislich ein recht hohes Niveau, lohnt sich aber…

    PS: Das Einkaufstüten-Favicon gefällt mir. Das ist neu, oder?

  • 2. Denis | 1.03.06 um 17:12

    Und wenn man erst mal guten Tee hat, spielt die Zubereitung ja auch noch eine entscheidende Rolle! OK zugegeben ein vierstündige japanische Teezeremonie für eine Tasse Tee abzuhalten ist mir zu heftig aber etwas Zeit und richtig temperiertes Wasser (ca. 80 Crad nach einmaligen aufkochen) darf es schon sein.

  • 3. Ralph | 1.03.06 um 17:18

    Als leidenschaftlicher Kaffeetrinker (stark aufgegossen und mit viel warmer Milch genossen) kann ich hier nicht mitreden, aber zum Favicon, das ist neu und hat Verena gemacht.

  • 4. Alexander | 1.03.06 um 22:40

    Kompliment an Verena, ein geiles Teil. Obwohl ich aus dem Land des Schwarzen Tees stamme, Russland, genauer aus dem sibirischen Nowosibirsk (im Winter wie jetzt -50 Grad), bin ich auch eher Kaffeetrinker. Doch habe ich den Konsum nach doch bedenklichem Suchtpotential zugunsten von Tee stark eingeschränkt. Wobei ich aber feststellen musste, dass ich auf normalen Tee Sodbrennen bekomme. Deshalb bringt meine Frau von ihren Geschäftsreisen nach Südkorea immer ein Paar Kartons Ginsengtee, genauer Korean Red Ginseng, mit. Einen Link zwecks Werbung habe ich jetzt leider nicht, steht ja Alles auf Koreanisch. Den Tee trinke ich mit Honig, natürlich vom Bauern und nicht vom Plus ;-) . Die Zubereitung ist sehr einfach, Portionsbeutel aufreisen, löslichen Extrakt in die Tasse und mit sprudelndem Wasser übergiessen, fertig. Meine Ärztin, Chinesische Medizin, sagt, das Wasser vorher mehrmals kochen, sorry Ralph, ich weiss Energieverschwendung, dann wird das Wasser weich. Zudem soll Ginseng sehr gesund sein, aber auch teuer. Eine Schachtel, genauer 100 Portionen, ca. 45,- €.

  • 5. Ralph | 1.03.06 um 23:55

    Hey Alexander, ich bin jetzt aber nicht der Energiesparpapst hier in diesem Blog. ;-))

  • 6. Verena | 2.03.06 um 00:33

    Schön, dass Euch die Einkaufstüte gefällt. Ein Ansporn, hier auch die anderen Icons zu erneuern.

  • 7. mutant | 2.03.06 um 04:26

    als norddeutsche trinke ich tee. allerdings keinen ossi-tee, sondern kampagnen darjeeling.
    jeden tag, 1-2 kannen.
    als italienerin trinke ich espresso, wenn es geht (einkaufswege) vom kleinen roester, ansonsten von lavazza. 1mal am tag.
    wert auszuprobieren:
    http://www.cafe-libertad.de

  • 8. Alexander | 2.03.06 um 12:33

    Verena, dass das Favicon eine Einkaufstüte darstellt, hatte ich noch gar nicht realisiert. Das ist ja gleich nochmal so genial. www-Blumen von mir :-).

  • 9. Christian | 8.03.06 um 08:18

    Merci für den Tip, gestern kam meine erste Lieferung an :-)

  • 10. Florian | 19.02.07 um 10:36

    Sehr netter Betrag. Neben unserer Internetseite gibt es seit kurzem unseren Blog. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.