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Konsum, Alltag und Globalisierung

Maxeiner & Miersch retten die Welt

22. August 2006 um 20:28 von Ralph

Ökologie und Rettung der Welt sind wieder schick. Aber wenn Al Gore, George Clooney und Julia Roberts den „planetaren Notstand“ ausrufen, dann ist das derselbe apokalyptische Schmarren, wie ihn Ökofossile in den 80er-Jahren von sich gaben.

So beginnt das Pamphlet (jawohl, nichts anderes ist der Beitrag, denn beim Pamphlet tritt die sachliche Argumentation in den Hintergrund) der beiden Autoren vom 18. August 2006 bei welt.de. Selbst unideologisch und vorurteilsfrei, versuchen sie uns u.a. nahezubringen, daß Gentechnik „die wilde Natur“ entlastet. Schon ihr Aufruf, mehr Wasser zu verbrauchen läßt ein Verständnis der Komplexität des globalen Systems vermissen. Mit ihrem Wunschdenken in Sachen Gentechnik setzen sie noch eins drauf, es fußt auf dem alten „1+1=2“-Modell, welches so in der Natur bekanntermaßen nicht funktioniert. Welch ein Schmarrn!

Thematik: Umweltschutz . .

Keine Kommentare

  • 1. Ralph | 22.08.06 um 23:31

    Hier würde man auch sagen, die „haben die Kappe kaputt“ ;)

  • 2. Oli | 23.08.06 um 20:29

    Ideologiefrei!!!! Ich lach mich tot – wirklich! :o))))

    „[…]Die Gentechnik verringert den Einsatz von Pestiziden, sorgt für mehr Ertrag und damit weniger Flächenbedarf. Das entlastet die wilde Natur. Auch können neue Pflanzen helfen, Mangelerkrankungen bei den Menschen in armen Ländern zu lindern[…].“

    Das ist pure Monsanto und Co. Ideologogie – nach all den Bestechungen, dem verschwindenlassen von Studien, der Unterdrückung der Landwirte und der Prozessfreudigkeit…

    Erst habe ich ja an eine schlechte Satire geglaubt – aber die meinen es wohl tatsächlich ernst?

    Ein Vorschlag: Wir können ja auch auf die grauen Tonnen verzichten und den Müll in die Wälder kippen! Dann bräuchten wir keine Mülldeponien mehr, die das Grundwasser belasten – und die Heerschar an Müllwagen, Planierraupen und sonstigen Fahrzeugen in der Abfallwirtschaft würde die Luft nicht mehr verpessten…

    Das die autoren darauf nicht gekommen sind…. Ts ts ts…

    Grüße,

    Oli

  • 3. Onno | 24.08.06 um 00:00

    Ja, die Herren scheinen es ernst zu meinen. Allerdings habe ich auch zunächst nach Anzeichen einer Glosse oä. gesucht. Aber der Ton ihrer Schreibe hat Methodik, sie installieren sich gern als „Instanz von oben“ und können so stets herrlich über die Dämlichen „da unten“ herablästern. Wenn die Fakten dabei nicht so stimmig sind, fällt das (fast) gar nicht auf.
    Maxeiner hat ja damals (89 bis 93) die von Horst Stern gegründete Zeitschrift „Natur“ als Chefredakteur übernommen und war nicht ganz unbeteiligt vom Wandel des führenden Blattes im ökologischen Diskurs mit thematisch anspruchsvollen Inhalten zum „grünen Lifestyle-Magazin“. In der Verflachung der Argumentation kennen die Herren sich also aus.

  • 4. mutant | 25.08.06 um 16:23

    sicher, das das nicht waldorf und statler sind?

  • 5. Onno | 25.08.06 um 19:42

    Verdammt, jetzt wo Du es sagst – das kommt schon ganz gut hin!
    #edit: Wahrscheinlich gabe es deshalb fast mal den HOHLE NUSS AWARD.