Konsumblog.de

Konsum, Alltag und Globalisierung

nebenbei im radio gehoert:

23. Februar 2007 um 00:58 von Ralph

wie die eu bio in deutschland abwuergt.
quintessenz war, das durch die neuen foerderrichtlinien die deutschen kleinen bio-produzenten benachteiligt werden, waehrend die „agrarfabriken“ unverhaeltnismaessig gefoerdert werden.
nichts neues, vermutlich.
interessant fand ich, das durch die speziellen richtlinien fuer die ganz neuen (ost)-europaeischen laender dort der bio-gedanke durch das gesetz von angebot und nachfrage schneller verbreitet werden koennte, als man denkt.
da es dort eine breite agraische basis gibt, die weitestgehend von modernen methoden unberuehrt ist, ist der direkte einstieg in den bio-markt (zumindest nach eu-bio-zertifikat) rel einfach.
fragwuerdig ist, ob der transportweg dann noch so bio ist..
fuer eine mango ist es schon grenzwertig, aber muss eine kartoffel von polen nach dem saarland reisen?

ich haette gerne ein paar mehr infos dazu, da ich diese sendung wie gesagt nur 5min im radio wahrnahm…

Thematik: Umweltschutz . .

2 Kommentare

  • 1. Kai | 23.02.07 um 09:49

    Die meisten Fördermittel werden in D nach Fläche vergeben. Dann ist es klar, dass kleine Betriebe weniger bekommen als große, eben im Verhältnis der Flächen. Der Biobereich wird eigentlich ganz gut gefördert. Es gibt zum Beispiel ein Bundesprogramm ökologischer Landbau (www.bundesprogramm.de) bei dem eine Menge von Forschung, Werbung, Verbraucherinformation, Fortbildung für Landwirte, Verarbeiter und Handel gefördert werde. Das Programm wurde von rot-grün egonnen und auch unter der jetzigen Regierung forgesetzt. Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann man sich schon fragen, wieviel Subventionen ein Wirtschaftsbereich braucht, der durch einen starken Nachfrageboom gute Rahmenbedingungen hat.

    Zu den Bioimporten: Ich habe in einigen Projekten im polnischen Obstbau gearbeitet. Nur weil die oft kein Geld für Pflanzenschutzmittel hatten, sind das noch keine Biobetriebe. Wer nach Deutschland liefern will muss außerdem nach eurepgap, einem internationalen Qualitätsmanagementstandard, zertifiziert sein. Das ist einerseits eine ganz schöne Hürde, andererseits erschließen sich damit natürlich riesige Möglichkeiten. Die Größe der dortigen betriebee ermöglicht häufig bessere Vermarktungsmöglichkeiten als die kleinbäuerlichen hier bei und.

    Die Kartoffel aus Polen hat je keinen sehr weiten Weg hinter sich. Trotzdem kann sich ja jeder mal umschauen was so in seiner Nachbarschaft angebaut wird und ob er mit dieser Qualität und den Preisen klarkommt. Evtl. muss man dann natürlich seinen Einkauf komplett umorganisieren. Also weg vom one-stop shopping und hin zu den Märkten und Hofläden. Im übrigen ein gutes Argument für das neue SUV ;)

  • 2. Stephan | 23.02.07 um 16:27

    Guck dir Frontal 21 vom letzten Dienstag an. Da wurde das Thema auch angeschnitten. Im Übrigen hat die deutsche Ratspräsidentschaft da die Finger drin.

    Politik gegen Verbraucher: Frontal 21