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Glühbirnen-Aus und das Quecksilber in Energiesparlampen

27. Februar 2007 um 18:14 von Ralph

Das weltweit beachtete Vorhaben des australischen Umweltministers, herkömmliche Glühbirnen aus dem Verkehr zu ziehen, brachte wohl die Deutsche Umwelthilfe auf die Idee, alle Lampen, die nicht die Energieeffizienzklassen „A“, „B“ oder „C“ erfüllen, EU-weit verbieten zu lassen. Damit spart man zwar in der Masse richtig viel Energie, aber die Umwelt würde dadurch nicht unbedingt geschont, nämlich dann nicht, wenn man die sogenannten Gasentladungslampen einfach in den normalen Hausmüll werfen würde, denn diese Lampen enthalten vier bis acht Gramm Quecksilber. Aktuell sorgt die falsche Entsorgung dieser Lampen für eine nicht unerhebliche Belastung der Umwelt mit Quecksilber. Wie gewonnen, so zerronnen, möchte man fast sagen oder der Sparwille allein reicht eben doch nicht aus, um nicht ohne bösen Willen durch die Hintertür zur Umweltsau zu werden.

Thematik: Energie,Klimawandel,Wirtschaftspolitik . .

Keine Kommentare

  • 1. Manuel | 28.02.07 um 09:52

    Das „Problem“ bei Energiesparlampen ist zusätzlich, dass sie nur dort wirklich sinnvoll sind, wo sie lange durchgehend brennen. Für „Durchgangszimmer“, wo nur kurz Licht angemacht und danach auch wieder ausgemacht wird, sind normale Glühbirnen weiter einsetzbar.

    Es müssen hier wirkliche Alternativen her, nur verbieten bringt gar nix!

  • 2. Jomei | 6.03.07 um 09:12

    Die Alternative gibt es: LED-Lampen. Die Technik ist ewig alt, neu nur der Einbau in eine E27-Fassung.

    Der Stromverbrauch extrem niedrig. (Angeblich für eine 72LED-Lampe 4 Watt) Und die Schaltbarkeit/Haltbarkeit geht gegen die gekippte 8.

    Einziges Manko, sie sind (noch) recht teuer und wenn man nicht 72 Leds einsetzt, sondern nur 10 oder 36, dann ist das Licht nicht so super hell und noch ein Nachteil (im Moment jedenfalls), das Licht ist extrem gebündelt. Aber für die Durchgangsflurbeleuchtung reichts allemal.

  • 3. Ralph | 6.03.07 um 10:09

    Stimmt, LEDs werden ja bereits sinnvollerweise in Verkehrsampeln und Taschenlampen eingesetzt. Und die Haltbarkeit ist wie 100 % Nachhaltigkeit, deshalb fehlt wahrscheinlich auch das Interesse, solche Lampen in Serie zu produzieren. Da wäre eine kleine Firma gefragt, die damit anfinge.

  • 4. joerg struecker | 28.04.07 um 14:27

    hallo,
    die angaben 4-8 Gramm sind wirklich total falsch ! es sind teilweise sogar unter 3 milli-Gramm, also über 1000 mal weniger. Das ist so wenig, dass man für alle weltweit verwendeten Quecksilberdampflampen vielleicht mit 100 Tonnen Quecksilber pro Jahr an Verbrauch rechnen könnte.
    Bei der Energieerzeugung der für Glühbirnen notwendigen vielfachen Energiebeträge wird demgegenüber so viel an dampfförmigen Quecksilber insbesondere aus Erdgasquellen oder anderen fossilen Quellen in die Luft geblasen, dass diese Zahl von 100 Tonnen lachhaft wenig ist. In Deutschland sind einige Gegenden, wo bis vor kurzem Ergas gefördert wurde, absolut mit Quecksilber dauerhaft so verseucht, dass in der Bevölkerung Gesundheitsschäden auftraten.
    Noch eine kleine Anmerkung: Es wird aufgrund von Messungen geschätzt, dass durch Vulkane jährlich ca. 150 000 Tonnen Quecksilber ausgegast werden. Das ist mehr als 1000 mal so viel, als das , was in die Umwelt gelangen würde, wenn wirklich alle Sparlampen in die Tonne gekloppt würden, was nicht der Fall ist.
    Auch die Debatte und das kurze An-und Ausschalten für Durchgangszimmer ist kein Problem für eine gute Energiesparlampe, weder wegen der Lebensdauer, noch wegen dem wirklich absolut minimalen Energieverbrauch beim Starten.

    Also, deshalb die Sparlampe in negativem Licht scheinen zu lassen: Der hat keine Ahnung und sollte sich erst einmal mehr einlesen und schon gar nicht in die Politik gehen (da haben wir leider solche Dilletanten, und deshalb sind bisher noch 60 % der Lampen in privaten Haushalten Glühlampen und es wird ablenkungsweise über eine Flugbenzinsteuer debattiert, während kräftig neue Kohlekraftwerke in Planung sind).
    Die normalerweise eingesetzen 3 oder 5 mm Leds haben nur eine Lichtausbeute von 40-50 lumen/ watt und sind dementsprechend der sowohl kostenmäßig auch als von der stabilität der leuchteffektivität der sparlampe unterlegen.
    mfg

  • 5. Ralph | 28.04.07 um 16:43

    Ich beantrage hiermit die Beauftragung eines unabhängigen Gutachters, der für uns Fakten belegt und das Nutzen- und Umweltkosten-Verhältnis herausarbeitet.

  • 6. Mark | 8.05.07 um 13:46

    Ich denke, die Energieersparnis bei Leuchtmitteln wird allgemein überschätzt. Mir fällt immer wieder auf, daß in Haushalten konventionelle „Glühbirnen“ gegen Energiesparlampen getauscht werden und man sich hinterher wundert, nicht die erwartete Energieersparnis erziehlt zu haben. Der Verbraucher vergisst wohl, daß es in einem Haushalt noch viele andere „Verbraucher“ gibt, die viel mehr Energie benötigen als eine Zimmerbeleuchtung. Was ist z. B. mit einem Kühl- oder Gefrierschrank, der den ganzen Tag in Betrieb ist oder dem Fernseher oder PC, den viele unnötigerweise im Dauereinsatz haben obwohl kein Bedarf besteht.
    In unserem Haushalt wurden alle Lampen die nicht nur kurz ein und ausgeschaltet werden gegen Energiesparlampen getauscht. Auf der Stromrechnung machte sich das jedoch kaum bis gar nicht bemerkbar. Wenn man bedenkt, daß einige der Energiesparlampen bereits im ersten Jahr ausgefallen sind, müssen die anderen wohl noch lange brennen, bis sich die reinen Anschaffungskosten gerechnet haben.

    MfG, Mark

  • 7. Oskar | 6.07.07 um 16:35

    @joerg struecker

    Schöner Vergleich mit den Vulkanen bezüglich des Quecksilbers. Dann bitte aber auch komplett werden und mitschreiben, dass die Vulkanen der Erde wahrscheinlich das 50fache des kompletten Verkehrs der Welt an CO2 ausstoßen. Genau weiß das niemand, weil nur etwa 10% der Vulkane einigermaßen beobachtet und untersucht werden.

    Aber wahrscheinlich spielt diese riesige Menge bei der Rechnung mit sowieso falschen Klimamodellen dann auch keine Rolle mehr.

  • 8. Stöhr Gerhard | 4.09.07 um 11:25

    Die Theoretisiererei ist schön und recht und damit lässt sich ja auch vieles belegen.

    In der Praxis sieht es dann aber so aus, dass wir vor wenigen Jahren in unserem Betrieb alle Glühlampen mit hohen Einschaltzeiten gegen Stromsparlampen ausgetauscht haben. Heute, nur
    2-3 Jahre danach, sind wir schon wieder dabei defekte Lampen auszutauschen. Also von wegen 10-20 Jahre Haltbarkeit. Ein teurer Luxus!

    Hinzu kommt, dass in manchen Bereichen z.B. im Wohnbereich, mir persönlich das Glühlampenlicht mit der niedrigeren Farbtemperatur wesentlich angenehmer ist.

    Da stellt sich mir ganz grundsätzlich die Frage, wozu schon wieder eine neue Reglementierung? Jeder soll sich doch das Leuchtmittel wählen, dass er aus seiner Sicht, für funktional hält. Er muss ja dann schließlich auch den Stromverbrauch bezahlen.

    Ich wehre mich einfach dagegen, dass man schon wieder in einer Art Hetzkampagne, alle Glühlampen hysterisch verteufelt. Beide Techniken machen durchaus nebeneinander Sinn.

    MfG
    Gerd

  • 9. Cora | 17.11.07 um 20:10

    test

  • 10. Christian | 25.02.08 um 19:42

    Also zu der Lichtfarbe kann ich nur sagen, dass man Energiesparlampen in verschieden Lichtfarben kaufen kann, da wird sich sicherlich für jeden was finden können. Und das auch Sparlampen auch mal früher kaputt gehen können ist ja wohl kein Beinbruch oder? Viele Hersteller geben da eine Garantie, welche man dann in Anspruch nehmen kann. Denn ich habe auch mal Glühlampen gehabt und da haben manche auch nicht die 1000 h Lebensdauer erfüllt, welche sie eigentlich haben. Und da habe ich keine Garantie gehabt. Also ich denke man sollte wie schon mehrmals gesagt, dass ganze mal unparteiisch betrachten. Und nicht denken, dass ESL nun wunder verbringen und jede einzelne es schafft ihr Lebensdauer zu erreichen.

  • 11. Andreas Walter | 25.06.08 um 03:19

    Richtig ist 1-5 Milligramm Quecksilber pro Energiesparlampe.
    Das Problem mit der unsachgemässen Entsorgung lässt sich durch eine Rücknahmevergütung oder ein Pfand lösen. Es ist aber auch richtig, dass im Keller oder auf dem Dachboden eine solche Energiesparlampe eigentlich fehl am Platz ist.
    Ich glaube, dass Problem und einer der Gründe für diese „Zwangsmassnahme“ ist, dass sehr viele Verbraucher immer noch auch dort Glühbirnen einsetzen, wo sich Energiesparlampen sogar lohnen würden.
    Hier können nur weitere Aufklärung, Tests und Vertrauen bildende Massnahmen weiterhelfen.
    Die Milchmädchen Rechnungen und schönredende Werbung einiger Unternehmen beweisen allerdings das diese noch lernen müssen, dass nach Jahrzehnten der Täuschung und Trickserei nur noch absolute Offenheit und Ehrlichkeit zum Ziel führt, da heutzutage der moderne Verbraucher vor allem eins ist: Zu Recht skeptisch.