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Konsum, Alltag und Globalisierung

„Generation Manufactum“ oder Hartz IV mit blauem Engel?

8. März 2007 um 13:38 von Ralph

Der Klimawandel und die aktuelle Verzichtsdebatte träfe laut Ralph Bollmann die Grünen und ihr Klientel – die Generation Manufactum – am Härtesten, würden sie davon absehen, nur den „Sinneswandel“ der einfachen Leute und Hartz IV-Empfänger zu fordern, die einmal im Jahr zum Ballermann oder an die türkische Rivera fliegen, Billigware kaufen und vom schnellen Auto träumen.

Dabei wird gerne übersehen, dass die vielfliegende Wählerschaft der Grünen nach seriösen Studien so umweltschädlich lebt wie die Anhängerschaft keiner anderen Partei. Würde dieses Modell tatsächlich von der Gesamtbevölkerung übernommen, was man glücklicherweise nicht befürchten muss, dann wäre der Kampf gegen die Klimakatastrophe endgültig verloren.

Man könnte in diese Richtung durchaus weiterdenken und fragen, welche Verschwendung und Umweltfolgen die Generation IT im Hinblick auf Elektroschrott und Energieverschwendung mitverursache, wobei ich Hartz IV und Armut nicht als Weltrettungsalternative ansehen würde, wobei wiederrum zu bedenken wäre, dass ein gewisser Wohlstand und Bildungsgrad allein noch keine Garantie für eine prima klimafreundliche Lebensgestaltung sein muss. Hängt also alles wieder von einsamen Einzelnen ab, die für sich die Entscheidungen bewussten Verzichts treffen oder sich mit erzwungenem Verzicht abfinden müssen?

Thematik: Klimawandel . .

6 Kommentare

  • 1. Ralph | 8.03.07 um 13:55

    Ogee: Energiesparen am Computer-Arbeitsplatz
    Heise: Sparsame Bürorechner und Server und die Cebit

  • 2. Macsico | 9.03.07 um 13:54

    Schon seit Jahren versuche ich den Stromverbrauch meiner Computer-„Landschaft“ deutlich zu reduzieren.

    Vor allem die vielen Steckernetzteile der Hubs, Router und Switches sind mir da ein Dorn im Auge, so daß ich von einzeln schaltbaren Steckdosenleisten über Zeitschaltuhren bis Master-Slave-Steckdosenleisten schon diverses ausprobiert habe.

    Ist alles nicht so optimal, wenn man wie ich die vollkommene Flexibilität haben möchte, ohne ständig hinter den Schreibtisch zu kriechen.

    Habe letztens auf Umwegen eine per USB ansteuerbare Steckdosenleiste entdeckt, die meinen Anforderungen am nächsten käme. Dann könnte Kollege Computer alles so ein- und ausschalten, wie er es gerade benötigt. Dort wo ich es fand wurde es zum bedarfsweisen Einschalten eines Laserdruckers genutzt, um diesen wirklich nur während der Druckaufträge mit Strom zu versorgen.

    Link

    Einziger Haken für mich – läuft bisher nur mit Windows und Linux, was meiner Mac-Ausstattung noch nicht sooo schmeckt.

  • 3. Claudia | 9.03.07 um 15:10

    Mir ist neulich irgendwo die Idee begegnet, Emmisionsrechte nicht nur an die Industrie, sondern auch an natürliche Personen zu verteilen. Die könnten dann gehandelt werden, z.B. könnte der aus Geldmangel immobile HartzIVer seine Rechte an Vielflieger verkaufen… bin mal gespannt, wie sich das alles noch entwickelt!

  • 4. Jan | 13.03.07 um 11:49

    @ Claudia: Es ist viel dran an diesem Gedanken. Ich bin eigentlich auch nicht bereit, den gut betuchten Konsumenten als nächstes z.B. ihren Rußfilter mit 300€ zu subventionieren, damit diese mit ‚reinem‘ Gewissen weiter die Umwelt verbrauchen können. Geld fließt gerne in die Richtung derer, denen es eh gut geht.

  • 5. Horst | 15.03.07 um 10:49

    Ein toller Artiken, der sich beliebig ausdehnen läßt.

    Wie wäre es mit spritsparenden Autos und Tempobegrenzung?

    Ich fahre gerne schnell auf der Autobahn, auch mal 170-180.

    Mein Auto verbraucht ca 10 l Normalbenzin.

    Ich fahre – noch zu viel – 10 000 km im Jahr.

    Was geht fahren wir mit den Fahrrädern und Flugreisen schenken wir uns sowieso.

    Urlaub machen wir in Franken „Think global drink local“.

    Man sieht ich bin kein ENGEL!

    Danke an alle Umweldbesserwisser!

    Ich danke den auf dem Land lebenden 40 000km im Jahr fahrenden Dieselwundermaschienen mit 6 l auf 100 km für ihren Feinstaubausstoss.

    Ja, da kommt dann immer das Argument, Feinstaubfilter nachrüsten(-subventioniert von allen Steuerzahlern-), oder neues Auto kaufen.
    Als ob die Produktion eines neuen ‚Autos alle 2 jahre kein CO2 benötigen würde.

    Es kommt halt dann doch letztendlich zum Showdown zwischen „besser“(Gutbürgerliches Scheinbildungtum) leben oderCo2 sparen und da sollte jeder vor der eigenen Haustüre erst mal kehren.

    Danke für IHREN /Euere Beiträge.

    Horst aus M

  • 6. Philipp R. | 23.03.07 um 17:00

    So absurd der Gedanke des Handels mit Emissionsschutzzertifikaten auch sein mag, die Überlegung dies auf Privatpersonen auszuweiten hat schon irgendwo Ihren Reiz. Allerdings fürchte ich, dass viele den damit verbundenen Aufwand scheuen würden….