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„Armselige Leistung die Medien“ und Gewalt der Polizei

6. Juni 2007 um 22:49 von Ralph

In Somlus Welt unter Hase und Igel ein paar Aspekte zum G8-Medienverhalten auf den Punkt gebracht, zum Beispiel:

Natürlich haben die Berichterstatter nicht vermieden von der “bedrohlichen Atmosphäre” angesichts einem Haufen buntgekleideter Menschen in Wald und Wiese zu zu sprechen und so einen holländischen Kameramann danach zu befragen, ob er Angst habe. Wie schon weiter unten beobachtet, scheinen die Medien vor Ort auf bürgerkriegsähnliche Zustände zu hoffen. Eine bunte Truppe in Feld und Fluren, die es nicht auf Ärger ankommen lässt, sondern friedlich ihrer Wege geht, dafür fehlen in dem Koordinatensystem der Reporter wohl die Worte.

Und wenn die Gewalt von Seiten der Demonstranten ausbleibt, kann der „Journalist“ doch wunderbar die Gewalt der Polizei mit Häme kommentieren. Im Untertitel eines Bilds der Welt-Fotostrecke heißt es (siehe Screenshot unten):

„Das hätte er vielleicht besser nicht in Anwesenheit eines Fotografen getan: Ein Polizist verpasst einem Demonstranten einen Tritt in den Hintern.“

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Die Headline „Verkleideter Polizist soll Demonstranten zum Steinewerfen aufgefordert haben“ in der „Welt“ liest sich in der Netzeitung wie folgt: „Eskalation am G8-Sicherheitszaun: Autonome verprügeln mutmaßlichen Polizisten“:

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Schaut man beim Nachdenken über diese Überschrift die weiteren Bilder der Welt-Fotostrecke an, so sieht man zum Jammer der Sensastionspresse nur Gewalt von Polizisten, die Teilnehmer von Blockaden an den Haaren ziehen, Pfefferspray auf Sitzende sprühen oder sonstige Brutalitäten zum Besten geben, wie die folgenden Fotos dokumentieren:

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Wahrscheinlich ist das Aussmass der Polizeigewalt vor allem aus Sicht der Betroffenen weitaus größer als die Bilder ahnen lassen, siehe auch die Meldungen des G8 Tickers von Indymedia.

Thematik: G8 2007 . .