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Konsum, Alltag und Globalisierung

Mythos gesunde Ernährung?

8. August 2007 um 14:11 von Ralph

Während Horst Klier in seinem lebendigen und begeisterten Erfahrungsbericht Leben ohne Diat auf den Genuss von Bio-Lebenmitteln setzt – eben weil das sein Leben grundlegend verändert habe -, zweifeln Ernährungsforscher an die „Heilkraft des Essens“ so wie wir sie uns wünschen und so wie sie unser Gewissen beruhigt (wer kennt nicht das gute Gefühl beim Essen eines Salates ;-). Wein und Olivenöl müssen nicht unbedingt das Leben verlängern und der alltägliche Verzehr von Grünzeugs und Ballaststoffen muss nicht nicht per se Krebs- und Kreislaufkrankheiten vorbeugen. Ernährungsmedizin in der Krise:

Zahlreiche, große Studien, in denen man Probanden über mehrere Jahrzehnte beobachtet, akribisch Ernährungstagebücher und Krankheitsdiagnosen ausgewertet hatte, lieferten vernichtende Ergebnisse. Nur einige davon: „Ballaststoffe schützen nicht vor Dickdarmkrebs“, „Grüner Tee senkt nicht das Krebsrisiko“, „Herz-Diäten mit viel Obst und Gemüse sind zumindest bei Frauen wenig Erfolg versprechend“. Was der Homo sapiens täglich verspeist, spielt anscheinend nicht die große Rolle, wie bislang vermutet. Was gesund ist, ist darum heute so unklar wie früher. Sicher ist lediglich: Abwechslungsreich sollte die Ernährung sein, um etwa Vitaminmangelkrankheiten vorzubeugen.

Bleibt einen wohl nur, auf das zu vertrauen, was der Körper verlangt. In Zeiten der Gewöhnung an minderwertige Industrienahrung ist das nicht einfach. Trotz der Zweifel muss zudem nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden. Für mich steht weiterhin fest, dass der ausschliessliche Verzehr von Industrienahrung mit ihren Chemiecocktails und mit Umwelt- und Agrargiften belasteten Lebensmitteln auf lange Sicht krank machen und dass wir mit Blick auf die Auswirkungen heute nur die Spitze des Eisbergs sehen, ganz zu schweigen von Genfood und Nanotechnologie in Nahrungsmitteln.

Thematik: Ernährung . .

5 Kommentare

  • 1. Fitline | 8.08.07 um 17:25

    Das mit den Studien ist natürlich zum Teil reine Augenwischerei. Natürlich verhilft ein einzelnes Lebensmittel nicht zu mehr Gesundheit oder heilt gar Krankheiten.

    Ebensowenig kann man aber auch nicht behaupten, dass die Ernährung keine Rolle spielt. Da wird so wie so oft Äpfel mit Birnen verglichen.

    fest steht, dass seit Aufkommen der Industrialisierung und den künstlichen Zusatzstoffen (E-Nummern) ein rasanter Anstieg an Zivilisationskrankheiten zu verzeichnen ist. Das lässt sich beim Besten Willen nicht abstreiten.

    Wichtig ist sichnicht nur auf ein Lebensmittel zu versteifen, sondern auf eine abwechslungsreiche und vitaminreiche Ernährung zu achten. Am betsne natürlicher Abstammung und nicht solche aus dem Labor entwickelten Junk-Food.

  • 2. Horst (Blog ohne Diät) | 8.08.07 um 21:02

    Ja genau das ist es ja auch, was ich in meinem Buch schreibe: Man soll auf seinen eigenen Körper und Appetit hören und nicht auf Studien. Vorausgesetzt man täuscht seinen Körper nicht mit Industrie statt Essen.

    Was nutzt es mir, wenn ein Lebensmittel für 99% der Studienteilnehmer gesund ist, wenn ich zu dem 1% Rest gehöre?

    Nichts ist imemr und für jeden gut. Weil ich im Winter die Heizung andrehen muss, mach ich es im Sommer ja noch lange nicht. Na gut, bei deutschen Sommern kommt man manchmal in Versuchung… 8-)
    Aber dafür gibt’s ja jetzt sommr.de
    8-)

  • 3. Selbstheiler | 10.08.07 um 16:12

    Ich lasse mich schon lange nicht mehr von irgendwelchen Ergebnissen einer Studie beeinflussen, die eh nur derjenige trauen kann der sie selbst gefälscht hat. Ich vertraue in der Regel auf die Signale meines Körpers und versuche möglichst abwechslungsreich zu essen. Alles andere ist mir relativ egal. Bis jetzt bin ich damit ganz gut gefahren.

  • 4. werner Mroz | 13.08.07 um 11:42

    Alles schön und gut was ihr schreibt,aber der Körper braucht je nach Belastung unterschiedliche Nahrung. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung,nicht viel KH sondern mehr Proteine,Obst und Gemüse. Fett wirst du durch Fett,das ist eine alte Sache. Zuviel KH werden vom Körper in Fett umgewandelt. Also rechnet euren Grund und Energieumsatz aus und ihr habt keine Probleme mehr.

  • 5. Gernot H. | 27.08.07 um 10:54

    Das Ergebnis der Studie zeigt wohl mehr, daß wir noch immer viel zu monokausal denken (und mit komplexen Systemen so unsere Probleme haben).
    Neben der Ernährung spielen noch viele Aspekte eine Rolle, die sich alle wechselseitig beeinflussen.