Konsum, Alltag und Globalisierung
13. Februar 2007 um 22:16 von Ralph
Subster, Betreiber des Weblogs Konsumguerilla und von unseren Themen sehr angetan, hat in einem Kommentar das Buch Die Einkaufsrevolution von Tanja Busse als sein entscheidendes Bucherlebnis zu mehr Konsumbewusstein beschrieben. Das brachte mich auf die Idee, Euch nach Euren wichtigsten Büchern zu fragen, Bücher, die Euer Konsumverhalten von heute auf morgen verändert oder langsam zu ersten Entscheidungen geführt haben, Bücher, die ein Schlüsselerlebnis waren und etwas in Gang gesetzt haben. Welche Bücher waren das und was darin hat am meisten beeindruckt? Vielleicht ergeben Eure Antworten ja eine interessante Bücherliste, aus der man sich je nach Bedürfnis und Erkenntnisstand bedienen könnte.
Thematik: Buch und Film . .
6 Kommentare
1. Manuel | 14.02.07 um 10:48
„No Logo“ von Naomi Klein.
Hat mir die Augen geöffnet, was bestimmte Aspekte unserer Konsum-Religion angeht. In Zusammenhang mit Einblicken ins „Bekleidungs-Bizznezz“ durch meine Arbeit bei einem (naja, eher DEM) Shirtversender, betrachte ich gerade die Textilindustrie mit zwei wachen Augen ;-)
2. PaulZ | 14.02.07 um 11:45
Ich habe Globalisierung erst verstanden, als ich die Aufsätze aus dem Schwarzbuch Globalisierung gelesen hatte. Das ist kein schnelles Buch, da es wirklich nachdenklich macht und dafür braucht man Zeit. Ich für meinen Teil hinterfrage zum Beispiel seitdem die These von der Neutralität der Technik und vor allem des Computers. Die Technik zerstört weit mehr als sie aufbaut. Wie, das kann man konkret in dem Sammelband nachlesen. Es ist erschreckend und erstaunlich zugleich.
Als Appetizer noch die Rezension von Mathias Greffrath: Was die Kritiker der Globalisierung wollen
3. Ralph | 14.02.07 um 14:24
Das Schwarzbuch Globalisierung habe ich auch noch irgendwo fast ungelesen herumliegen. Eine gute Gelegenheit es einmal wieder hervorzukramen.
Wie ich einem anderen Kommentar bereits schrieb, war das erste mich sehr beeindruckende Buch Die Suppe lügt von Hans-Ulrich Grimm. Ich habe gestaunt über die immense Bedeutung des sog. „Food-Designs“ und begriff, wie naiv ich war, wenn ich davon ausginge, dass mit unserer Nahrung schon alles in Ordnung sei. Da ist dann die heile Welt der Ernährung zusammengebrochen.
4. subster | 15.02.07 um 19:34
Wie im Kommentar beschrieben, war es bei mir die Einkaufsrevolution die den elementaren Grundstein legte.
Danach las ich Fast Nackt von Leo Hickman. Hier wird in wirklich lockerem Schreibstil der Einstieg in ein ethisches Leben fantastisch beschrieben!
Jede Seite hat mir Spaß gemacht und mir Anregungen gegeben, die Einkaufsrevolution in die Praxis umzusetzen.
5. mutant | 15.02.07 um 21:51
im weitesten sinne kann man sagen, das durch das buch „cucina italiana“ mein grundsaetzlich vorhandenes qualitaetsbewusstsein in sachen essen weiter entwickelt wurde und nicht zuletzt dazu fuehrte, kritisch auf das was einem so angeboten wird, zu blicken.
die konsumkritische haltung der (linken) kreise, in denen ich mich lange bewegte, tat ihr uebriges.
ansonsten natuerlich:
The Slow Food Manifesto
The Slow Food international movement officially began when delegates from 15 countries endorsed this manifesto, written by founding member Folco Portinari, on November 9, 1989.
Our century, which began and has developed under the insignia of industrial civilization, first invented the machine and then took it as its life model.
We are enslaved by speed and have all succumbed to the same insidious virus: Fast Life, which disrupts our habits, pervades the privacy of our homes and forces us to eat Fast Foods.
To be worthy of the name, Homo Sapiens should rid himself of speed before it reduces him to a species in danger of extinction.
A firm defense of quiet material pleasure is the only way to oppose the universal folly of Fast Life.
May suitable doses of guaranteed sensual pleasure and slow, long-lasting enjoyment preserve us from the contagion of the multitude who mistake frenzy for efficiency.
Our defense should begin at the table with Slow Food.
Let us rediscover the flavors and savors of regional cooking and banish the degrading effects of Fast Food.
In the name of productivity, Fast Life has changed our way of being and threatens our environment and our landscapes. So Slow Food is now the only truly progressive answer.
That is what real culture is all about: developing taste rather than demeaning it. And what better way to set about this than an international exchange of experiences, knowledge, projects?
Slow Food guarantees a better future.
Slow Food is an idea that needs plenty of qualified supporters who can help turn this (slow) motion into an international movement, with the little snail as its symbol.
6. Onno | 18.02.07 um 00:42
Nee, mit nem Buch kann ich hier nicht aufwarten, weil ein Erlebnis aus der Primärproduktion alle Bucherlebnisse überlagerte und dementsprechend auch mein Leben verändert hat.