Konsumblog.de

Konsum, Alltag und Globalisierung

Archiv: November 2006

Profit mit verbotenem Gift

28.11.06 um 14:43 von Ralph

Spiegel online meldet Greenpeace deckt Pestizid-Händlerring auf. Greenpeace titelt: Kriminelles Händler-Netz vertreibt illegale Pestizide – „Lebensmittel sind belastet, Raiffeisen verkauft E 605“.

. Trackbacken . Thema: Ernährung,Verbraucherschutz

Gewerkschaften gegen Grundeinkommen

28.11.06 um 09:08 von Ralph

Ein unbeachteter Gewerkschaftsskandal ist, dass Ver.di und Co aus ideologischen Gründen (Vollbeschäftigung) ein Grundeinkommen zwischen 800 und 1000 Euro für jeden Bürger und damit die Abschaffung der Hartz-Gesetze nicht unterstützen. Ein Grund für mich, Verdi den Rücken zu kehren. Mit keinem Mitgliedsbeitrag möchte ich die unflexible und sozialfeindliche Politik dieses Vereins unterstützen. Dafür sind die Argumente für das Grundeinkommen zu überzeugend. Ein Grundeinkommen für alle wäre in meinen Augen ein bedeutsamer Schritt gegen soziale Ausgrenzung, Politikverdrossenheit und Staatsgängelung, ein Impuls für die Gesellschaft, der Eigeninitiative und das Selbstbewußtsein von vielen Erwerbslosen steigern würde. Klar ist, dass die Hartz-Gesetze und das geradezu dumme und völlig an der wirtschaflichen und gesellschaftlichen Entwicklung vorbeigedachte Beharren auf Vollbeschäftigung die Erwerbslosen und sozial Deklassierten weiter ausgrenzt und wohl auch nicht wenige in die Hände rechtsradikaler Demagogen treibt. Aber die Gegner gesellschaftlichen Fortschritts hängen nicht nur an eine längst überkommene Arbeitsmarktspolitik, auch ihr Menschenbild ist alles andere als positiv und unterstellt allen Bürgern ein Schmarotzertum, dem der Staat mit Drohung und Kontrolle begegnen müsse.

Die taz zitiert Befürworter und Gegner und hat ein Interview mit dm-Chef Götz Werner gebracht, der radikal fordert, das Recht auf Arbeit durch ein Recht auf ein Einkommen zu ersetzen: „Hartz IV löst nur Leid aus“.

3 Kommentare . Trackbacken . Thema: Wirtschaftspolitik

Film: China Blue

27.11.06 um 17:06 von Ralph

In China haben mehr als 130 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen um in den Städten Chinas Geld zu verdienen – oft um ihre zurückgeblieben Familien auf dem Land finanziell zu unterstützen.

China Blue Eine von ihnen ist die 20-jährige Jasmin, die von ihrem Dorf in die südchinesische Stadt „Shax“ geht um dort Arbeit zu finden. Der Film begleitet Jasmin und zwei ihrer Freundinnen bei ihrem Arbeitsalltag in einer Jeans-Fabrik. 14 Stunden am Tag für 2 Euro pro Tag. Wenn eine Lieferung zeitlich knapp wird, müssen die ArbeiterInnen ohne Bezahlung die Nacht durcharbeiten. Den Großteil ihres Lohns schickt Jasmin an ihre Familie, dann kauft sie sich in der Stadt Medikamente um den extremen Schlafmangel und ihre Magenprobleme auszuhalten.

Durch vorgelesene Tagebucheinträge Jasmins und der Dauerpräsenz der Kamera, welche nur durch versteckte Aufnahmen möglich war, enstehen sehr intensive Eindrücke der Mädchen und der Welt in der sie leben. Bilder die auch unser trainierter Geist nicht schaffen wird so schnell aus unseren Gedanken zu verbannen.

Aber der Film erzählt nicht nur von den Arbeiterinnen und dem chinesischen Fabrikbesitzer, er zeigt auch die westlichen Auftraggeber, welche dem Fabrikbesitzer mit ihren Preis- und Zeitvorgaben unter Druck setzen und zieht so die Verbindung zu unseren westlichen Firmen und somit auch zu uns Konsumenten.

Ich habe diesen Film gemacht, weil ich glaube, dass die Globalisierung das wichtigste Thema unserer Zeit ist. Was mich morgens aufstehen lässt, ist meine Wut. Multinationale Unternehmen, die sich für nichts anderes interessieren als für ihren Profit, bestimmen mehr und mehr unser Leben. Indem sie die Medien kontrollieren, tragen sie dafür Sorge, dass eingehende Untersuchungen ihrer Praktiken relativ selten vorkommen. Für mich ist die einzig angemessen Antwort darauf, Filme zu machen, die zeigen, was sie uns vorenthalten wollen.

Regisseur von „China Blue“ ist Micha X. Peled, manchen vielleicht noch bekannt von dem 2002 in USA erschienenen Film „Store Wars: When Wal-Mart Comes To Town“.

Hallo Freund, hallo aus China. Meine Freunde sagen, ich sei sehr süß, deshalb nennen sie mich Little Jasmine. Vor vier Monaten habe ich mein Zuhause verlassen, jetzt lebe ich in einer Fabrik. Ich vermisse meine Eltern, meine Schwester, meine Großmutter und meine Katze. Ich würde Dir sehr gerne die wunderschöne Gegend von Szechuan zeigen. Magst Du die Szechuan-Küche? Meine Freunde und ich haben diese Jeans für Dich hergestellt. Ich hoffe, Du magst die Hose. Liping sorgt für die Gesäßtaschen, Orchid näht die Reißverschlüsse ein und ich schneide lose Fäden ab. Uns wird gesagt, wir könnten glücklich sein, diesen Job zu haben. Ich bin froh, dass ich meine Familie unterstützen kann.
P.S.: Meine Freunde wundern sich, warum ihr alle so groß und dick seid?

Aus einem Brief, den die Textilarbeiterin Jasmin als »Flaschenpost« in einer Jeans versteckt hat, die sie im Auftrag von Wal-Mart herstellt.

„China Blue“ wird zur Zeit auf dem bundesweiten Film-Festival „ueber arbeiten“ in über 80 Städten gezeigt.

Links zum Thema:

3 Kommentare . Trackbacken . Thema: Buch und Film,Globalisierung

Preiserhöhungen durch Mogelpackungen

26.11.06 um 11:13 von Ralph

Die 3 % MwSt-Erhöhung von 16 % auf 19 % welche uns 2007 ins Haus steht, sind Peanuts im Vergleich zu den heimlichen Preiserhöhungen der Hersteller durch kleinere Verpackungseinheiten im Handel.

Da sind dann schon einmal über 50 % versteckte Preiserhöhung möglich. Das freut die Manager und Aktionäre, der Verbraucher bezahlt wieder einmal (wie immer) die Zeche und bekommt in den meisten Fällen gar nichts davon mit.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat dazu einen Bericht und eine PDF-Doku mit einer Übersicht zu diesem Thema online gestellt.

. Trackbacken . Thema: Verbraucherschutz

Preiserhöhungen durch Mogelpackungen

26.11.06 um 11:13 von Ralph

Die 3 % MwSt-Erhöhung von 16 % auf 19 % welche uns 2007 ins Haus steht, sind Peanuts im Vergleich zu den heimlichen Preiserhöhungen der Hersteller durch kleinere Verpackungseinheiten im Handel.

Da sind dann schon einmal über 50 % versteckte Preiserhöhung möglich. Das freut die Manager und Aktionäre, der Verbraucher bezahlt wieder einmal (wie immer) die Zeche und bekommt in den meisten Fällen gar nichts davon mit.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat dazu einen Bericht und eine PDF-Doku mit einer Übersicht zu diesem Thema online gestellt.

1 Kommentar . Trackbacken . Thema: Verbraucherschutz

Neuer Autor an Board

15.11.06 um 21:37 von Ralph

Liebe Leser, liebe Mitautoren,

ich werde hier von nun an ebenfalls ab und an einen Beitrag schreiben :-) Es ist mir ein großen Anliegen viele Menschen über die Wichtigkeit und Dringlichkeit eines nachhaltigen Konsum- und Lebensstils und die dafür existierenden Möglichkeiten zu informieren. Durch das Attac-KonsumNetz bin ich in dieser Richtung noch interessierter und aktiver geworden und habe dort einige Zeit einen Newsletter gemacht. Zur Zeit beschäftige ich mich mit dem Aufbau einer Website als eine Art Einkaufsführer. Ich freue mich hier dabei zu sein!

Gruß aus Berlin – Béla

6 Kommentare . Trackbacken . Thema: In eigener Sache

aktionismus auch fuer faule menschen:

8.11.06 um 17:45 von Ralph

gentechnik findet ja eigentlich keiner gut, zumindest nicht im essen. hier muss man selber quasi nichts tun und kann dabei trotzdem „seinen abgeordneten“ ein bisschen mit dem thema gentechnik nerven.

4 Kommentare . Trackbacken . Thema: Protest & Kampagne,Verbraucherschutz