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Konsum, Alltag und Globalisierung

Archiv: Januar 2007

Gute Support-Erfahrungen

10.01.07 um 19:44 von Ralph

In den letzten zwei Jahren hat sich für mich gezeigt, dass Produkte, auch wenn man gutes Geld dafür bezahlt, minderwertiger und fehleranfälliger werden. Ich will aber heute nicht ins Einzelne gehen. Lieber möchte ich über Produkte schreiben, die mich überzeugt haben, trotzdem aber Mängel aufwiesen. Dabei hatte es sich meistens gelohnt, den Support in Anspruch zu nehmen. Mit freundlicher Vorgehensweise habe ich einige positive Erfahrungen gesammelt:

  • Im vorletzten Jahr hatte ich eine gute Erfahrung mit der Leica Camera AG gemacht. Sie hat mir meine Digilux 2 innerhalb von 5 Tagen kostenlos repariert, kurz vor Ablauf der Gewährleistung.
  • Ein 16 Monate alter Puma-Chonograph für 129 Euro ging trotz neuer Batterie in unregelmäßigen Abständen ungenau. Der Internet-Händler hat mir die Adresse der Firma Zeitmesstechnik Puma Service zum Einschicken genannt. Die Uhr kam ziemlich fix und repariert zurück, zudem hatte man mir ein neues Armband spendiert, obwohl das alte noch gut in Schuss war.
  • Gleich zweimal musste ich die bereits in die Monate gekommene Kamera Pentax Optio X einschicken. Die PENTAX Europe GmbH hat die Kamera beide Male anstandslos und ziemlich schnell repariert.
  • Im letzten Urlaub leistete uns der Sprachcomputer Franklin BDS-1860 super gute Dienste, denn schneller und spontaner kann man einfach nicht englische Wörter übersetzen. Nur leider sah ich nach kurzem Einsatz einen Defekt im Display. Ich schrieb die Firma Franklin Electronic Publishers GmbH per Email an und bekam prompt eine Antwort. Es reichte „ausnahmsweise“, ein Foto des Displayfehlers und die Rechnung via Email zu verschicken, um einige Zeit später ein nagelneues Ersatzgerät in Empfang nehmen zu können. Vorbildliche Email-Kommunikation.
  • Der USB-Sprachtrainer Englisch von digital publishing (Sprachlernsoftware, die mich überzeugt hat) funktionierte nicht so recht auf meinem Notebook. Auf meine Anfrage via Email kam einen Tag später die Aufforderung, den UBS-Stick einzusenden. 4 Tage später hatte ich nagelneuen und originalverpackten Ersatz.
  • Ich bin ja recht froh über den Adventure Pen – ein Kugelschreiber als Schlüsselanhänger -, gekauft bei Globetrotter. So habe ich unterwegs immer einen Stift zur Hand. Leider fiel mir das Gerät im Urlaub aus der Umhüllung. Globetrotter bewies nach einer Email-Anfrage schnellste Kulanz und schickte mir einen neuen.
  • Gute Erfahrungen als Geschäftskunde habe ich in den letzten 4 Jahren auch mit computeruniverse.net gemacht, die bei technischen Problemen kundenfreundliche Optionen bereithalten.

Das oberste Gebot bei Support-Anfragen ist Freundlichkeit. Die Mitarbeiter können schließlich nichts für defekte Geräte und eine freundliche Anfrage motiviert wohl mehr als reine Meckerei. Genaue Beschreibung der Fehler und Mängel ist das zweite Gebot. Wenn es auf Email-Anfragen keine Antwort gibt (besonders bei Konzernen), dann sollte man immer zum Telefon greifen und sich über Adresse und Vorgehensweise informieren, bevor man ein Gerät zurückschickt. Das beschleunigt nicht nur den Vorgang, man hat auch eine relative Sicherheit, dass das Gerät an der richtigen Stelle ankommt. Und auch am Telefon kann es nicht schaden, das Produkt auch mal zu loben, wenn es denn nicht diesen Fehler hätte…

Im Großen und Ganzen ist aus meiner Warte der Support in Deutschland besser als sein Ruf. Desweiteren scheint mir, dass man bei den „kaputten Preisen“ mancher Internet-Discounter keinen guten Support erwarten sollte. Im Hinblick auf die gehäufte Fehleranfälligkeit sollte man vielleicht lieber einige Euros mehr investieren und so erfahrene Einzelhändler und supportgebende Firmen unterstützen. Und eines ist auch klar, Support kostet Geld und erhält Arbeitsplätze.

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Konsumerfahrung,Produktwelt

Apple-Wahn und iSchrott

10.01.07 um 11:43 von Ralph

Ich verstehe nicht ganz, warum so viele erwachsene Menschen Apple-Chef Steve Jobs verehren. Der ist nicht besser und nicht schlechter als Bill Gates und andere neoliberale Kapitalisten, die nur ein Ziel haben: Marktbeherrschung. Der Größenwahn, der dabei herauskommt, zeigt sich am aktuellen Auftritt des geistigen Oberhaupts der Apple-Gemeinde auf der Macworld. Nichts weniger als eine IT-Revolution ist das mit religiösen Zügen präsentierte Ziel. Geschichte will er schreiben als Visionär der Technikfetischisten. Wie gut aber der IT-Fundamentalist Jobs das Geschäft mit Erwartungen versteht, läßt sich an der Reaktion der Börse ablesen. Schon jetzt wird das iPhone als Gott des Handys hochstilisiert. Dünn, klein und mit Technik vollgestopft sehe ich schweissnasse Hände über das Touchpad des iPhones rutschen, das uns in Zukunft wohl auch trösten wird, wenn etwas nicht funktioniert. Da ist es ein Vorteil, dass die Geräte immer kleiner werden, das vermindert im Volumen – nicht in der Giftigkeit – den Elektroschrott. Leider ist Apple bei Entsorgung seines iSchrottes das Schlusslicht: Geliebtes Fallobst.

13 Kommentare . Trackbacken . Thema: Konsumkritik,Produktwelt

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