Konsum, Alltag und Globalisierung
16.01.06 um 13:49 von Ralph
Es ist kein Geheimnis mehr, dass Konzerne wie Bertelsmann, Otto und auf das Datensammeln spezialisierte Marktforscher mit der gezielten Auswertung von Gewinnspielen, Bonusprogrammen, Kundenkarten, Online-Bestellungen, Anzeigen und sozialdemografischen Daten ihre Datenbanken füttern, um Kundenprofile zu erstellen. Der gläserne Kunde ist kein Märchen verängstigter Verbraucherschützer. Zahlen machen das deutlich:
Bis zu 400 Einzeldaten haben die Marktforscher von über 90 Prozent der deutschen Haushalte gespeichert. Die Schober Information Group lockt die Werbebranche mit „50 Millionen Privatadressen und 10 Milliarden Zusatzinformationen, selektierbar nach Alter, Geschlecht, Kaufkraft, sozialer Schicht“
Da wundert es nicht, dass kaufkraftschwache Bürger durch ein Kundenraster fallen, mit nicht kreditwürdig eingestuft werden und mit höheren Kreditzinsen, Vorkassepflicht und längeren Wartezeiten bei Anrufen rechnen müssen. Wie differenziert mittlerweile für die direkte Kundenansprache gesiebt wird, zeigt das folgende Beispiel aus dem taz-Artikel Das Kundenraster:
Mithilfe von Computern, schlauer Statistiksoftware und Bergen von Kunden-, und soziodemografischen Daten produzieren die Datenhändler individuelle Konsumprofile, die sie für viel Geld an die Wirtschaft verkaufen. Selbst harmlose Kleinanzeigen werden ausgeschlachtet. Die Firma Koop Direktmarketing sammelt systematisch Autoannoncen, denn wer sein Auto verkauft, will sich oft wieder ein neues kaufen. Anhand der Telefonnummer lässt sich mit geeigneter Software die Anschrift des Inserenten herausfinden. Potenzielle Käufer der Adressen sind Autohersteller, Versicherungen und Banken. 1.000 „Autowechsler-Adressen“ kosten derzeit 333 Euro – ganz legal.
Weitere Informationen über die Datenmafia und die Verweigerung der Auskunftspflicht bietet vielleicht die heutige WISO-Sendung um19.25 im ZDF.
3 Kommentare . Trackbacken . Thema: Buch und Film,Verbraucherschutz
12.01.06 um 20:37 von Ralph
Das LAVES (Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) vermeldet stolz: „LAVES untersucht winterliches Kohlgemüse – 25 Proben ohne Rückstände„. Na prima, denkt man sich und kann dann noch etwas über die untersuchten Kohlsorten, deren Vorzüge und Tipps zur Verarbeitung erfahren. Alles bestens, oder war da noch was?!
Mit ein bißchen rechnen bleibt als Tatsache bestehen, daß immerhin in fast 42% der Proben Pflanzenschutzmittelrückstände gefunden wurden. 15 verschiedene Wirkstoffe ließen sich finden, wobei in Spuren nachgewiesene Rückstände gar nicht berücksichtigt wurden. Siebenmal wurden nicht zugelassene Rückstände gefunden.
Das ist ein trauriges Ergebnis. Von einem „Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ würde ich dazu schon in der Überschrift eine deutlichere Sprache und im Artikel eine etwas differenzierte Betrachtung erwarten. So jedoch grenzt diese Schönrederei schon an bewußte Irreführung der Verbraucher.
. Trackbacken . Thema: Verbraucherschutz
12.01.06 um 20:37 von Ralph
Das LAVES (Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) vermeldet stolz: „LAVES untersucht winterliches Kohlgemüse – 25 Proben ohne Rückstände„. Na prima, denkt man sich und kann dann noch etwas über die untersuchten Kohlsorten, deren Vorzüge und Tipps zur Verarbeitung erfahren. Alles bestens, oder war da noch was?!
Mit ein bißchen rechnen bleibt als Tatsache bestehen, daß immerhin in fast 42% der Proben Pflanzenschutzmittelrückstände gefunden wurden. 15 verschiedene Wirkstoffe ließen sich finden, wobei in Spuren nachgewiesene Rückstände gar nicht berücksichtigt wurden. Siebenmal wurden nicht zugelassene Rückstände gefunden.
Das ist ein trauriges Ergebnis. Von einem „Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ würde ich dazu schon in der Überschrift eine deutlichere Sprache und im Artikel eine etwas differenzierte Betrachtung erwarten. So jedoch grenzt diese Schönrederei schon an bewußte Irreführung der Verbraucher.
1 Kommentar . Trackbacken . Thema: Verbraucherschutz
10.01.06 um 17:13 von Ralph
Wer kennt sie nicht als letzte natürliche Rettung gegen die winterliche Erkältung und nahm Echinacea-Produkte in Glaube, Liebe und Hoffnung? So kann es laut Ökotest weitergehen, nur sollte der zahlungskräftige Konsument nicht glauben, dass Echinacea wirklich wirksam sei. bio.de: Eins auf den Deckel
. Trackbacken . Thema: Gesundheit,Verbraucherschutz
10.01.06 um 16:11 von Ralph
Der Bund der Energieverbraucher bietet ein Musterschreiben an, mit dem Widerspruch gegen Strom- und Gaspreiserhöhungen eingelegt werden kann.
. Trackbacken . Thema: Energie,Verbraucherschutz
6.01.06 um 16:43 von Ralph
Einmal abgesehen von der Problematik gläsernder Kunde: 25 Millionen Deutsche nutzen die HappyDigit-Kundenkarten, nur wissen sie anscheinend nicht, dass man zum Beispiel bei Kaiser’s/Tengelmann für einen Design-Toaster von Siemens (12.990 Digits) zuerst für 25.980 Euro einkaufen müsste. taz: Toaster schon ab 25.980 Euro zu haben
4 Kommentare . Trackbacken . Thema: Verbraucherschutz
5.01.06 um 10:02 von Ralph
Russland importiert keinen Zuchtlachs aus Norwegen mehr, weil Blei 18fach und Kadmium 3,5fach über dem erlaubten Grenzwert enthalten sei. Zudem steht Zuchtlachs wegen ineffektiver Produktion in der Kritik:
Damit ein Zuchtlachs um ein Kilo zunimmt, werden drei bis vier Kilo Wildfisch benötigt, der für Menschen essbar ist.
. Trackbacken . Thema: Ernährung,Verbraucherschutz
2.01.06 um 18:24 von Ralph
Wenn die Dosensuppe oder der Pudding einmal nach Plastik schmecken sollten, dann hat ein Lebensmittelchemiker einen Fehler gemacht, denn normalerweise versteht es eine ganze Industrie , die im Verborgenen wirkt, unseren Geschmack perfekt zu täuschen, damit wertlose Lebensmittel Aroma und Geschmack bekommen. Wie genau und mit welchen Konsequenzen das geschieht, darüber berichtet verständlich und unterhaltsam der Klassiker Die Suppe lügt. Das Buch von Hans-Ulrich Grimm ist aktuell in der 8. aktualisierten Neuausgabe zu haben und ein Muss für jeden, der behauptet, sein Geschmack gehöre ihm. Von wegen! Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
. Trackbacken . Thema: Buch und Film,Ernährung,Verbraucherschutz
2.01.06 um 12:25 von Ralph
Ab 2006 sind 0190er-Nummer abgeschafft, stattdessen gibt die 0900, die Telefonbetrug und -abzocke begrenzen soll. Handy-Besitzer müssen aber nachwievor besonders Aufmerksam bleiben- taz: 09 00-Vorwahl kann teuer kommen. Siehe auch Bundesnetzagentur
. Trackbacken . Thema: Verbraucherschutz