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Konsum, Alltag und Globalisierung

Beiträge zum Thema Wirtschaftspolitik

Glühbirnen-Aus und das Quecksilber in Energiesparlampen

27.02.07 um 18:14 von Ralph

Das weltweit beachtete Vorhaben des australischen Umweltministers, herkömmliche Glühbirnen aus dem Verkehr zu ziehen, brachte wohl die Deutsche Umwelthilfe auf die Idee, alle Lampen, die nicht die Energieeffizienzklassen „A“, „B“ oder „C“ erfüllen, EU-weit verbieten zu lassen. Damit spart man zwar in der Masse richtig viel Energie, aber die Umwelt würde dadurch nicht unbedingt geschont, nämlich dann nicht, wenn man die sogenannten Gasentladungslampen einfach in den normalen Hausmüll werfen würde, denn diese Lampen enthalten vier bis acht Gramm Quecksilber. Aktuell sorgt die falsche Entsorgung dieser Lampen für eine nicht unerhebliche Belastung der Umwelt mit Quecksilber. Wie gewonnen, so zerronnen, möchte man fast sagen oder der Sparwille allein reicht eben doch nicht aus, um nicht ohne bösen Willen durch die Hintertür zur Umweltsau zu werden.

11 Kommentare . Trackbacken . Thema: Energie,Klimawandel,Wirtschaftspolitik

„Diktatur der kurzen Frist“

20.02.07 um 12:04 von Ralph

Michael Müller (SPD), Staatssekretär im Bundesumweltministerium, kritisiert nicht nur die Atomkraft als Hemmnis einer klimaschützenden Energiewende, er setzt sich auch für eine radikale Überwindung des kapitalistischen „Mehr, schneller und weiter“ ein. In dem empfehlenswerten Interview mit Nick Reimer sagte er:

Natürlich hat der Klimaschutz Konjunktur, wie schon Anfang der neunziger Jahre. Aber es bleibt an der Oberfläche, wenn nicht auch die „Systemfrage“ gestellt wird. Das heißt: Wir brauchen eine neue Kultur, die unseren heutigen Umgang mit Zeit radikal in Frage stellt. Wir leben in einer Art permanenter Gegenwart, die von der Verkoppelung von Zeit und Geld geprägt ist. Unter dieser Diktatur der kurzen Frist wird es keine wirklichen Lösungen geben, sind wir weder zur Reflexion noch zur Antzipation fähig. Und dann führen wir auch falsche Debatten, zum Beispiel über Laufzeitverlängerung oder CO2-freie Kraftwerke. Die Maxime von Roosevelt war: Große Herausforderungen brauchen große Lösungen. Auch heute brauchen wir mutige Schritte, so wie 1990 das Ziel der CO2-Reduktion um 30 Prozent. Doch davon gibt es nur wenige.

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Das Schweigen der Medien

18.02.07 um 12:25 von Ralph

Die Initiative Nachrichtenaufklärung hat wieder eine Top-Ten der 2006 in den Medien vernachlässigten Themen erstellt. Relevant fürs Konsumblog:

4 Kommentare . Trackbacken . Thema: Energie,Protest & Kampagne,Wirtschaftspolitik

Arbeitsbedingungen im spanischen Gemueseanbau

2.02.07 um 02:42 von Ralph

indymedia.de

da kommen also die leckeren, giftueberzogenen gemuese her.. und so leben die leute, die sich fuer uns in diese hoelle begeben..

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Ernährung,Globalisierung,Konsumkritik,Umweltschutz,Wirtschaftspolitik

Ohne Verzicht auf Vermögenszuwachs…

27.01.07 um 13:52 von Ralph

Interessanten Buchtipp auf ogee.de gefunden: Globale Maßlosigkeit – Der (un)aufhaltbare Zusammenbruch des weltweiten Mittelstands von Huschmand Sabet. Wenn die Superreichen noch reicher würden, sei der weltweite Mittelstand bedroht. In einem anderen, ganz hervorragenden Buch, das ich bald ausführlich vorstellen möchte, habe ich dazu ein paar Sätze vom Entdecker der Barfuß-Ökonomie und Träger des Alternativen Nobelpreises Manfred Max-Neef gelesen, die mir aus der Seele sprechen:

Zweihundertachtzig Menschen, Individuen, deren Namen wir kennen, haben ein Vermögen, was so groß ist, wie das, über daß zweieinhalb Milliarden Menschen verfügen. Das ist doch ungeheuerlich! Wie kann ein System funktionieren, in dem so etwas möglich ist? Ein Mensch wie Bill Gates ist in fünf Jahren, wenn man die Tendenz seiner Gewinne fortschreibt, so reich, wie das ganze Bruttosozialprodukt von England. Ein Mensch, eine Person! Das ist heller Wahnsinn. Das ist absurd, das kann so nicht weitergehen. Und niemand kontrolliert das. Jeden Tag werden Tausende von Milliarden Dollars in die Wechselkurse spekuliert. Das kann für arme Länder eine Tragödie bedeuten. Und wer profitiert davon? Nur die Spekulanten.

Quelle: Aus dem Interview „Wir müssen Moskitos sein!“ mit Manfred Max-Neef in Projekte der Hoffnung hrsg. von Geseko von Lüpke und Peter Erlenwein, oekom Verlag 2006

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Ohne Verzicht auf Vermögenszuwachs…

27.01.07 um 13:52 von Ralph

Interessanten Buchtipp auf ogee.de gefunden: Globale Maßlosigkeit – Der (un)aufhaltbare Zusammenbruch des weltweiten Mittelstands von Huschmand Sabet. Wenn die Superreichen noch reicher würden, sei der weltweite Mittelstand bedroht. In einem anderen, ganz hervorragenden Buch, das ich bald ausführlich vorstellen möchte, habe ich dazu ein paar Sätze vom Entdecker der Barfuß-Ökonomie und Träger des Alternativen Nobelpreises Manfred Max-Neef gelesen, die mir aus der Seele sprechen:

Zweihundertachtzig Menschen, Individuen, deren Namen wir kennen, haben ein Vermögen, was so groß ist, wie das, über daß zweieinhalb Milliarden Menschen verfügen. Das ist doch ungeheuerlich! Wie kann ein System funktionieren, in dem so etwas möglich ist? Ein Mensch wie Bill Gates ist in fünf Jahren, wenn man die Tendenz seiner Gewinne fortschreibt, so reich, wie das ganze Bruttosozialprodukt von England. Ein Mensch, eine Person! Das ist heller Wahnsinn. Das ist absurd, das kann so nicht weitergehen. Und niemand kontrolliert das. Jeden Tag werden Tausende von Milliarden Dollars in die Wechselkurse spekuliert. Das kann für arme Länder eine Tragödie bedeuten. Und wer profitiert davon? Nur die Spekulanten.

Quelle: Aus dem Interview „Wir müssen Moskitos sein!“ mit Manfred Max-Neef in Projekte der Hoffnung hrsg. von Geseko von Lüpke und Peter Erlenwein, oekom Verlag 2006

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Pack die Tortilla in den Tank…

23.01.07 um 15:15 von Ralph

Laut sp0n wird in Mexico der Mais fuer des Mexikaners Hauptnahrungsmittel, die Tortilla, knapp, bzw unbezahlbar.
Grund: der einheimische Mais wird zu hohen Preisen ins Ausland verkauft, um dort Biotreibstoff daraus herzustellen.

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Gewerkschaften gegen Grundeinkommen

28.11.06 um 09:08 von Ralph

Ein unbeachteter Gewerkschaftsskandal ist, dass Ver.di und Co aus ideologischen Gründen (Vollbeschäftigung) ein Grundeinkommen zwischen 800 und 1000 Euro für jeden Bürger und damit die Abschaffung der Hartz-Gesetze nicht unterstützen. Ein Grund für mich, Verdi den Rücken zu kehren. Mit keinem Mitgliedsbeitrag möchte ich die unflexible und sozialfeindliche Politik dieses Vereins unterstützen. Dafür sind die Argumente für das Grundeinkommen zu überzeugend. Ein Grundeinkommen für alle wäre in meinen Augen ein bedeutsamer Schritt gegen soziale Ausgrenzung, Politikverdrossenheit und Staatsgängelung, ein Impuls für die Gesellschaft, der Eigeninitiative und das Selbstbewußtsein von vielen Erwerbslosen steigern würde. Klar ist, dass die Hartz-Gesetze und das geradezu dumme und völlig an der wirtschaflichen und gesellschaftlichen Entwicklung vorbeigedachte Beharren auf Vollbeschäftigung die Erwerbslosen und sozial Deklassierten weiter ausgrenzt und wohl auch nicht wenige in die Hände rechtsradikaler Demagogen treibt. Aber die Gegner gesellschaftlichen Fortschritts hängen nicht nur an eine längst überkommene Arbeitsmarktspolitik, auch ihr Menschenbild ist alles andere als positiv und unterstellt allen Bürgern ein Schmarotzertum, dem der Staat mit Drohung und Kontrolle begegnen müsse.

Die taz zitiert Befürworter und Gegner und hat ein Interview mit dm-Chef Götz Werner gebracht, der radikal fordert, das Recht auf Arbeit durch ein Recht auf ein Einkommen zu ersetzen: „Hartz IV löst nur Leid aus“.

3 Kommentare . Trackbacken . Thema: Wirtschaftspolitik

Eine Politik wie das Fleisch

9.09.06 um 12:27 von Ralph

Ich wundere mich immer wieder über die Dreistigkeit von Politikern wie Horst Seehofer, die ihre Politik zum Schutz der Lebensmittelverbrecher als Verbraucherschutz verkaufen. Wie lange dürfen die das noch machen ohne Konsequenzen? Müssen erst Menschen verrecken, damit Verbraucherschutz nicht mehr von höchster Stelle boykottiert wird? Horst Seehofer stolz auf Gammel-Liste

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Wahr ist, was der Minister sagt

29.08.06 um 12:16 von Ralph

Dass Seehofer kein Freund der Gentech-Gegner ist, war nicht anders zu erwarten, entsprechend passt es zu seinem Ministerium, dass Klartext in Aufklärungsbroschüren zensiert wird. Naturbelastet: Seehofer und seine Schergen schlagen zu.

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so kann man es auch mit killer-coke und pepsi halten:

10.08.06 um 20:27 von Ralph

In Indien tobt ein Kulturkampf gegen Coca-Cola und Pepsi. Mehrere Bundesstaaten haben den Genuss der Softdrinks in Schulen und Behörden verboten, ein Staat hat den Verkauf völlig gestoppt.

ansonsten gilt weiterhin: stop killercoke!

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Rebellischer Genuss…

1.08.06 um 17:12 von Ralph

normalerweise gilt fuer mich: erstmal muss es schmecken. und das gilt ganz besonders fuer kaffee, da ich kein kaffeesuechtiger bin, sondern nur gelegentlich aus genussgruenden mal einen espresso trinke.
frueher (damals?) war es einmal schick, seine gesinnung durch das trinken von der sog. sandino-droehnung kund zu tun. zahlreiche magendurchbrueche blieben auf der strecke und das nicaraguanische volk ist auch nicht so richtig befreit worden.
heute kann man politisch korrekt geniessen, denn es gibt den zapatistischen bio-espresso „rebeldia“.
der schmeckt tatsaechlich gut (wir kaufen die bohnen und mahlen jeweils frisch, was eh sinnvoll ist) und so um 6eu pro pfund.

cafe libertad

und hier noch ein artikel zum thema „fair trade“: http://www.ila-web.de/artikel/ila297/fairerhandel.htm

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Wohin fließen in Deutschland die Agrarmillionen?

11.07.06 um 10:55 von Ralph

In unserem Interview EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität wurde bereits deutlich, warum eine Offenlegung der Verteilung von Agrarsubventionen politische Relevanz hat. Während diese Tranparenz in Großbritanien, Dänemark und Holland kein Problem ist, mauert hierzulande der Bundesrat gegen die EU. Taz: Deutsche Agrarmillionäre bleiben geheim

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Globalisierung,Wirtschaftspolitik

Wohin fließen in Deutschland die Agrarmillionen?

11.07.06 um 10:55 von Ralph

In unserem Interview EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität wurde bereits deutlich, warum eine Offenlegung der Verteilung von Agrarsubventionen politische Relevanz hat. Während diese Tranparenz in Großbritanien, Dänemark und Holland kein Problem ist, mauert hierzulande der Bundesrat gegen die EU. Taz: Deutsche Agrarmillionäre bleiben geheim

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Deutschland Niedrigsteuerland

1.07.06 um 12:50 von Ralph

Volkswirt und Soziologe Gerd Grözinger bürstet die Argumente für die geplante Absenkung von Gewinnsteuern gegen den Strich. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern bezahlten deutsche Unternehmen trotz höherer nominaler Steuersätze wesentlich weniger an den Staat. Im Artikel Auf die Quote kommt es an weiß der Autor zu belegen, dass Deutschland für die Konzerne bereits ein Niedrigsteuerland sei.

Zwar haben viele Staaten in den letzten zwei Dekaden tatsächlich ihre nominalen Steuersätze gesenkt, aber im Gegenzug dafür die Bemessungsgrundlage verbreitert. Und das führte zu den in der Statistik sichtbaren Mehreinnahmen. Die große Ausnahme ist Deutschland. Hier ist es weiter möglich, über üppige Abschreibungs- und Rückstellungsmöglichkeiten Gewinne ganz legal dem Fiskus zu entziehen. Und dann erst die Chancen mit Auslandstöchtern. Es bedeutet wenig Problem, über Verrechnungspreise oder Lizenzgebühren Gewinne in Niedrigsteuerländern anfallen zu lassen, dort gering zu versteuern und dann hier gewinnsteuerfrei nach Deutschland zu transferieren, um sie den Aktionären auszuzahlen oder damit Konkurrenten aufzukaufen. Andere Länder sind da klüger und kassieren eine Differenz, wenn die ausländische Steuerzahlung geringer als zu Hause ausfällt.

Was würde es in harten Euros bedeuten, wenn Deutschland den Schnitt dieser Länder erreichte? Das wären zwischen 20 und 30 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen, über die wir jetzt nicht verfügen. Und statt uns dem europäischen Standard anzupassen, will die große Koalition den Konzernen weitere acht Milliarden schenken. Das ist eine Katastrophe für Deutschland und Europa. Denn natürlich werden die Konzerne in den Nachbarländern ähnliche neue Vergünstigungen dort fordern.

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