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Wohin fließen in Deutschland die Agrarmillionen?

11.07.06 um 10:55 von Ralph

In unserem Interview EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität wurde bereits deutlich, warum eine Offenlegung der Verteilung von Agrarsubventionen politische Relevanz hat. Während diese Tranparenz in Großbritanien, Dänemark und Holland kein Problem ist, mauert hierzulande der Bundesrat gegen die EU. Taz: Deutsche Agrarmillionäre bleiben geheim

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Globalisierung,Wirtschaftspolitik

Wohin fließen in Deutschland die Agrarmillionen?

11.07.06 um 10:55 von Ralph

In unserem Interview EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität wurde bereits deutlich, warum eine Offenlegung der Verteilung von Agrarsubventionen politische Relevanz hat. Während diese Tranparenz in Großbritanien, Dänemark und Holland kein Problem ist, mauert hierzulande der Bundesrat gegen die EU. Taz: Deutsche Agrarmillionäre bleiben geheim

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EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität

4.04.06 um 13:02 von Ralph

Sarah Kahnert über die Offenlegung der EU-Agrarsubventionen, über soziale und verbraucherfreundliche Verteilung und die Benachteiligung von Betrieben, die umweltgerechte Qualitätserzeugnisse produzieren.

Konsumblog: Was will die Initiative „Wer profitiert? Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen“ erreichen und warum startet sie erst jetzt?

Sarah Kahnert: Wir wollen eine transparente Berichterstattung bzgl. der Verwendung von Agrarsubventionen inklusive Exportsubventionen, um eine vernünftige sozial-ökologische Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik voranzutreiben. Wir alle als Steuerzahler haben ein Recht, zu erfahren, welche Form der Landbewirtschaftung wir mit Hilfe von Subventionen unterstützen. Unsere Ansprüche als Verbraucher gegenüber Lebensmitteln steigen stetig: lecker müssen sie sein, „sicher“ sollten sie sein, umweltverträglich produziert und natürlich sozial gerecht entstanden – eben hohe Qualitätsansprüche. Aber spiegeln die sich wirklich in der EU-Agrarpolitik wieder? Durch das Einfordern einer transparenten Berichterstattung wollen wir aufdecken, woran sich die EU-Agrarpolitik derzeit tatsächlich orientiert und so die Möglichkeit haben, sie gerechter und vernünftiger zu gestalten.

Und immer wieder haben NGOs versucht, Zahlen zu Exportsubventionen zu bekommen, sind jedoch gescheitert. Das Problem ist ein sehr restriktives Datenschutzgesetz in Deutschland. Seit dem 1.1.2006 ist nun das Informationsfreiheitsgesetz auf Bundesebene in Kraft getreten. Wir erhoffen uns nun, auf Grundlage dieses Gesetzes Informationen zu bekommen. Auch das politische Klima insgesamt hat sich geändert. Andere EU-Mitgliedsstaaten machen es uns ja nun schon vor und legen die Daten offen. Somit wächst auch EU-intern der Druck auf Deutschland. Es ist also einfach jetzt der richtige Zeitpunkt für eine solche Initiative gekommen.

Konsumblog: Gibt es überhaupt eine reale Chance, EU-Agrarsubventionen gerechter zu verteilen und was würde gerechtere Verteilung überhaupt bedeuten? Was sprechen denn die Zahlen für eine Sprache?

Sarah Kahnert: Aber ja. Mit einer gerechteren Verteilung zielen wir insbesondere auf eine sozial gerechtere Verteilung ab. Es kann ja nicht sein, dass einige rationalisierte, flächenstarke Betriebe 120.000 Euro je Arbeitskraft an Subventionen erhalten, während der Durchschnitt aller Betriebe weniger als ein Zehntel pro Arbeitskraft erhält. Dies stellt eine eindeutige Benachteiligung von Betrieben dar, die besonders umwelt- und tiergerecht Qualitätserzeugnisse produzieren und häufig mehr Arbeitskräfte benötigen. Zudem entstehen Wettbewerbsverzerrungen im Inland durch die Übervorteilung von großen, rationalisierten Betrieben, die den Preisdruck verschärfen und zu Dumping zu Lasten der kleineren Betriebe führen. Dies führt dann auf internationaler Ebene dazu, dass wir nicht nur unsere Nahrungsmittel, sondern die Auswirkungen unserer ungerechten Strukturen gleich mit exportieren. Unser Dumping schadet so nicht nur unseren heimischen, bäuerlichen Betrieben. Durch Dumping auf dem Weltmarkt werden Kleinbauern in Entwicklungsländern von ihren heimischen Märkten verdrängt. Durch die subventionierten und damit billigen Waren aus der EU können sie ihre eigenen Erzeugnisse nicht mehr verkaufen. Die Konsequenzen sind häufig Hunger und Armut. Und das ist mehr als sozial ungerecht!

Eine gerechtere Verteilung, eine stärkere Bindung der Subventionen an die Arbeitskraft, an umweltfreundliche und extensive Produktionsformen ist so auch sozial gerechter.

Konsumblog: Wie ist die bisherige Resonanz in Politik, Presse und im Internet auf die Initiative?

Sarah Kahnert: Die Resonanz auf die Initiative ist bisher sehr gut. Der Stern zum Beispiel hat berichtet und die TAZ. Insgesamt sind die Journalisten sehr interessiert an dem Thema. Das liegt wohl vor allem auch an dem Skandalpotential, was in dem Thema steckt. Man denke nur an die Reaktionen aus England als bekannt wurde, wie viele EU-Agrarsubventionen das Königshaus einstreicht. Uns geht es aber nicht in erster Linie um Skandale, sondern um eine breite, gesellschaftliche Debatte über eine gerechtere Verteilung von Agrarsubventionen. Dies wird auch von der Fraktion der Grünen im Bundestag und der Linkspartei unterstützt. Beide haben sich für eine Offenlegung der Subventionen ausgesprochen.

Konsumblog: Was planen Sie für die Zukunft zur Steigerung der Aufmerksamkeit?

Sarah Kahnert: Der rechtliche Weg: In einem ersten Schritt hat die Initiative formale Anfragen an die zuständigen Ministerien und Behörden auf der Grundlage des Umweltinformationsgesetzes und des Informationsfreiheitsgesetzes gesendet. Die Behörden haben jetzt einen Monat Zeit, diese zu beantworten.

Der politische Weg: Die Initiative zielt darauf ab, auf der politischen Ebene möglichst flächendeckend eine Diskussion über die Verteilung von Agrarsubventionen in Gang zu bringen und das Thema so auf die politische Agenda zu bringen.

Öffentlichkeitsarbeit: Über die Initiative solle eine möglichst breite Öffentlichkeit informiert werden. Geplant sind über die nächsten Monate unterschiedliche Aktivitäten. Angefangen bei einer eigenen Webseite, auf der es neben einem Forum unterschiedliche Mitmachaktionen geben wird, über Veröffentlichungen hin zu Aktionen, über die wir natürlich auch gerne den Konsumblog informieren.

Konsumblog: Können Sie sich vorstellen, ein lebendiges Weblog für die Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen? Die Kampagne „Terminatortechnologie ächten!“ tut das bereits, lässt aber Aktualität rund um das Thema vermissen und reagiert auch nicht auf Kommentare.

Sarah Kahnert: Wir haben eine Internetseite für die Initiative eingerichtet, auf der Informationen über die Initiative und Hintergrundinformationen rund ums Thema bereitgestellt werden. Zusätzlich haben wir ein Forum auf der Homepage eingerichtet, wodurch für jeden die Möglichkeit besteht, sich zu diesem Thema zu äußern und Fragen zu stellen. Das Forum wird von uns moderiert, wodurch eine Reaktion auf Fragen und Kommentare sichergestellt wird. Eine zusätzliche Plattform für Öffentlichkeitsarbeit kann ich mir derzeit nicht vorstellen, da uns dazu die Kapazitäten fehlen. Die Idee eines Weblogs ist jedoch sehr interessant.

Konsumblog: Vielen Dank für das Interview.

Sarah Kahnert ist Sprecherin der Kampagne Wer profitiert? Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen. Zudem arbeitet sie als „Referentin für Welthandel“ bei der NGO Germanwatch.

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Protest & Kampagne,Wirtschaftspolitik

EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität

4.04.06 um 13:02 von Ralph

Sarah Kahnert über die Offenlegung der EU-Agrarsubventionen, über soziale und verbraucherfreundliche Verteilung und die Benachteiligung von Betrieben, die umweltgerechte Qualitätserzeugnisse produzieren.

Konsumblog: Was will die Initiative „Wer profitiert? Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen“ erreichen und warum startet sie erst jetzt?

Sarah Kahnert: Wir wollen eine transparente Berichterstattung bzgl. der Verwendung von Agrarsubventionen inklusive Exportsubventionen, um eine vernünftige sozial-ökologische Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik voranzutreiben. Wir alle als Steuerzahler haben ein Recht, zu erfahren, welche Form der Landbewirtschaftung wir mit Hilfe von Subventionen unterstützen. Unsere Ansprüche als Verbraucher gegenüber Lebensmitteln steigen stetig: lecker müssen sie sein, „sicher“ sollten sie sein, umweltverträglich produziert und natürlich sozial gerecht entstanden eben hohe Qualitätsansprüche. Aber spiegeln die sich wirklich in der EU-Agrarpolitik wieder? Durch das Einfordern einer transparenten Berichterstattung wollen wir aufdecken, woran sich die EU-Agrarpolitik derzeit tatsächlich orientiert und so die Möglichkeit haben, sie gerechter und vernünftiger zu gestalten.

Und immer wieder haben NGOs versucht, Zahlen zu Exportsubventionen zu bekommen, sind jedoch gescheitert. Das Problem ist ein sehr restriktives Datenschutzgesetz in Deutschland. Seit dem 1.1.2006 ist nun das Informationsfreiheitsgesetz auf Bundesebene in Kraft getreten. Wir erhoffen uns nun, auf Grundlage dieses Gesetzes Informationen zu bekommen. Auch das politische Klima insgesamt hat sich geändert. Andere EU-Mitgliedsstaaten machen es uns ja nun schon vor und legen die Daten offen. Somit wächst auch EU-intern der Druck auf Deutschland. Es ist also einfach jetzt der richtige Zeitpunkt für eine solche Initiative gekommen.

Konsumblog: Gibt es überhaupt eine reale Chance, EU-Agrarsubventionen gerechter zu verteilen und was würde gerechtere Verteilung überhaupt bedeuten? Was sprechen denn die Zahlen für eine Sprache?

Sarah Kahnert: Aber ja. Mit einer gerechteren Verteilung zielen wir insbesondere auf eine sozial gerechtere Verteilung ab. Es kann ja nicht sein, dass einige rationalisierte, flächenstarke Betriebe 120.000 Euro je Arbeitskraft an Subventionen erhalten, während der Durchschnitt aller Betriebe weniger als ein Zehntel pro Arbeitskraft erhält. Dies stellt eine eindeutige Benachteiligung von Betrieben dar, die besonders umwelt- und tiergerecht Qualitätserzeugnisse produzieren und häufig mehr Arbeitskräfte benötigen. Zudem entstehen Wettbewerbsverzerrungen im Inland durch die Übervorteilung von großen, rationalisierten Betrieben, die den Preisdruck verschärfen und zu Dumping zu Lasten der kleineren Betriebe führen. Dies führt dann auf internationaler Ebene dazu, dass wir nicht nur unsere Nahrungsmittel, sondern die Auswirkungen unserer ungerechten Strukturen gleich mit exportieren. Unser Dumping schadet so nicht nur unseren heimischen, bäuerlichen Betrieben. Durch Dumping auf dem Weltmarkt werden Kleinbauern in Entwicklungsländern von ihren heimischen Märkten verdrängt. Durch die subventionierten und damit billigen Waren aus der EU können sie ihre eigenen Erzeugnisse nicht mehr verkaufen. Die Konsequenzen sind häufig Hunger und Armut. Und das ist mehr als sozial ungerecht!

Eine gerechtere Verteilung, eine stärkere Bindung der Subventionen an die Arbeitskraft, an umweltfreundliche und extensive Produktionsformen ist so auch sozial gerechter.

Konsumblog: Wie ist die bisherige Resonanz in Politik, Presse und im Internet auf die Initiative?

Sarah Kahnert: Die Resonanz auf die Initiative ist bisher sehr gut. Der Stern zum Beispiel hat berichtet und die TAZ. Insgesamt sind die Journalisten sehr interessiert an dem Thema. Das liegt wohl vor allem auch an dem Skandalpotential, was in dem Thema steckt. Man denke nur an die Reaktionen aus England als bekannt wurde, wie viele EU-Agrarsubventionen das Königshaus einstreicht. Uns geht es aber nicht in erster Linie um Skandale, sondern um eine breite, gesellschaftliche Debatte über eine gerechtere Verteilung von Agrarsubventionen. Dies wird auch von der Fraktion der Grünen im Bundestag und der Linkspartei unterstützt. Beide haben sich für eine Offenlegung der Subventionen ausgesprochen.

Konsumblog: Was planen Sie für die Zukunft zur Steigerung der Aufmerksamkeit?

Sarah Kahnert: Der rechtliche Weg: In einem ersten Schritt hat die Initiative formale Anfragen an die zuständigen Ministerien und Behörden auf der Grundlage des Umweltinformationsgesetzes und des Informationsfreiheitsgesetzes gesendet. Die Behörden haben jetzt einen Monat Zeit, diese zu beantworten.

Der politische Weg: Die Initiative zielt darauf ab, auf der politischen Ebene möglichst flächendeckend eine Diskussion über die Verteilung von Agrarsubventionen in Gang zu bringen und das Thema so auf die politische Agenda zu bringen.

Öffentlichkeitsarbeit: Über die Initiative solle eine möglichst breite Öffentlichkeit informiert werden. Geplant sind über die nächsten Monate unterschiedliche Aktivitäten. Angefangen bei einer eigenen Webseite, auf der es neben einem Forum unterschiedliche Mitmachaktionen geben wird, über Veröffentlichungen hin zu Aktionen, über die wir natürlich auch gerne den Konsumblog informieren.

Konsumblog: Können Sie sich vorstellen, ein lebendiges Weblog für die Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen? Die Kampagne „Terminatortechnologie ächten!“ tut das bereits, lässt aber Aktualität rund um das Thema vermissen und reagiert auch nicht auf Kommentare.

Sarah Kahnert: Wir haben eine Internetseite für die Initiative eingerichtet, auf der Informationen über die Initiative und Hintergrundinformationen rund ums Thema bereitgestellt werden. Zusätzlich haben wir ein Forum auf der Homepage eingerichtet, wodurch für jeden die Möglichkeit besteht, sich zu diesem Thema zu äußern und Fragen zu stellen. Das Forum wird von uns moderiert, wodurch eine Reaktion auf Fragen und Kommentare sichergestellt wird. Eine zusätzliche Plattform für Öffentlichkeitsarbeit kann ich mir derzeit nicht vorstellen, da uns dazu die Kapazitäten fehlen. Die Idee eines Weblogs ist jedoch sehr interessant.

Konsumblog: Vielen Dank für das Interview.

Sarah Kahnert ist Sprecherin der Kampagne Wer profitiert? Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen. Zudem arbeitet sie als „Referentin für Welthandel“ bei der NGO Germanwatch.

. Trackbacken . Thema: Protest & Kampagne,Wirtschaftspolitik

Mehr Transparenz bei den EU-Agrarsubventionen

7.03.06 um 20:16 von Ralph

Dass die Subventionspolitik der EU viele bäuerliche Existenzen in den armen Ländern der Welt geradzu vernichtet, ist ja kein Geheimnis mehr. Wer aber davon profitiert und wieviel absahnt, soll gefälligst nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Doch verschiedene NGO wittern laut taz-Artikel Europas Bauern haben ihre Ruhe Morgenluft:

Immerhin: Vor anderthalb Jahren schaffte das dänische Medieninstitut Dicar erstmals ein wenig Überblick – und heute wollen es 21 Entwicklungs-, Umwelt-, Bauern- und Kirchen-Organisationen, darunter die AbL, Oxfam, WWF und German Watch, ihm gleichtun. In Berlin starten sie eine Initiative für mehr Transparenz bei den EU-Agrarsubventionen. Das dürfte brisant werden, denn als Dicar damals im Internet veröffentlichte, wer in Dänemark welche EU-Beihilfen bekommt, brach prompt das Computersystem wegen Überlastung zusammen. 117 verschiedene Fördermöglichkeiten waren da aufgelistet, Umfang: 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2002. Allein 174 Millionen gingen an den Molkereiriesen Arla Foods, 16 Millionen an die Schlachterei Danish Crown, bekannt für Frühstücks-Bacon. Aber auch die königliche Familie und diverse Politiker tauchten auf der Liste auf, etwa die jetzige EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel. Großbritannien hat solche Daten inzwischen auch freigegeben. Deutschland nicht.

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Die Top-Empfänger der EU-Agrarprämien
Agrarpolitik: Bauernsterben und Lebensmittelskandale

. Trackbacken . Thema: Globalisierung,Wirtschaftspolitik

Agrarpolitik: Bauernsterben und Lebensmittelskandale

20.01.06 um 23:07 von Ralph

Wieviel Geld bekommt ein Bauer pro Jahr vom deutschen Staat? Welche Folgen hat es, dass die Subventionshöhe nicht pro Kopf, sondern pro Hektar errechnet wird? Wie will Seehofer die Agrarkonzerne mit weiteren Milliarden aus dem EU-Topf bevorteilen? Ernüchterne Antworten darauf gibt Nick Reimer in dem überaus informativen Kommentar Gülle statt Chemie. Lesen und den alltäglichen Skandal besser verstehen.

Weiteres Posting zum Thema: Die Top-Empfänger der EU-Agrarprämien

. Trackbacken . Thema: Gesundheit,Umweltschutz,Wirtschaftspolitik

Die Top-Empfänger der EU-Agrarprämien

19.01.06 um 11:33 von Ralph

Warum verschweigen EU-Länder wie Deutschland und somit die Landwirtschaftsministerien der Länder und des Bundes sowie auch der Deutsche Bauernverband und die Ernährungswirtschaft die Summen, die ihnen die EU als Agrarsubventionen zuschiebt. Weil keiner wissen soll, wer wirklich profitiert?

Ist es da noch verwunderlich, wenn z.B. in den Niederlanden der Weltkonzern Nestlé zu den Top-Empfängern von EU-Agrarbeihilfen zählt!? Oder die BASF in Belgien absahnt!? Und die belgische Bank „Crédit Agricole“ genauso zu den dicksten Subventionsempfängern gehört wie der US-Tabakriese Philip Morris!?

Da staunt der Laie und die schwächeren Länder der Welt und ihre Bauern leiden beträchtlich, haben vielerorten erst gar keine Chance, ihre Agrarwirtschaft auszubauen.

Denn die EU-Agrarsubventionen befördern nicht nur das Bauernsterben in Europa. Sie vernichten mit essbaren Billigwaren die Existenz hunderttausender Landwirte auf der ganzen Welt. Seit 1999 wurde der Agrarexport aus Deutschland um 50 Prozent auf 36 Milliarden Euro gesteigert, allein von 2003 bis 2005 um über 10 Prozent. Mit deutschem und europäischem Hühnerfleisch, mit Schweinen, Gemüse, Milch, Zucker oder Speiseöl zu subventionsgestützten Dumpingpreisen werden die Agrarmärkte in zahlreichen Ländern der 3. Welt aufgerollt und liquidiert.

Telepolis: Die Kuh zum Melken und zum Schlachten

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Ernährung,Wirtschaftspolitik

Die Top-Empfänger der EU-Agrarprämien

19.01.06 um 11:33 von Ralph

Warum verschweigen EU-Länder wie Deutschland und somit die Landwirtschaftsministerien der Länder und des Bundes sowie auch der Deutsche Bauernverband und die Ernährungswirtschaft die Summen, die ihnen die EU als Agrarsubventionen zuschiebt. Weil keiner wissen soll, wer wirklich profitiert?

Ist es da noch verwunderlich, wenn z.B. in den Niederlanden der Weltkonzern Nestl zu den Top-Empfängern von EU-Agrarbeihilfen zählt!? Oder die BASF in Belgien absahnt!? Und die belgische Bank „Crdit Agricole“ genauso zu den dicksten Subventionsempfängern gehört wie der US-Tabakriese Philip Morris!?

Da staunt der Laie und die schwächeren Länder der Welt und ihre Bauern leiden beträchtlich, haben vielerorten erst gar keine Chance, ihre Agrarwirtschaft auszubauen.

Denn die EU-Agrarsubventionen befördern nicht nur das Bauernsterben in Europa. Sie vernichten mit essbaren Billigwaren die Existenz hunderttausender Landwirte auf der ganzen Welt. Seit 1999 wurde der Agrarexport aus Deutschland um 50 Prozent auf 36 Milliarden Euro gesteigert, allein von 2003 bis 2005 um über 10 Prozent. Mit deutschem und europäischem Hühnerfleisch, mit Schweinen, Gemüse, Milch, Zucker oder Speiseöl zu subventionsgestützten Dumpingpreisen werden die Agrarmärkte in zahlreichen Ländern der 3. Welt aufgerollt und liquidiert.

Telepolis: Die Kuh zum Melken und zum Schlachten

. Trackbacken . Thema: Ernährung,Wirtschaftspolitik

Extremisten des Geldes

24.04.08 um 11:58 von Ralph

In meinem Posting Zahlen zur Globalisierung ging ich von einer von Finanzexperten geschätzten Summe von 600 Milliarden Dollar aus, die in der sogenannten Finanzkrise „verbrannt“ würden. Diese unvorstellbare Summe musste vor kurzem nun weit nach oben korrigiert werden: Alarmierender IWF-Bericht: Finanzkrise erreicht Billionen-Grenze. Angesichts der sich u.a. durch Zerstörung lokaler Märkte ausbreitenden Hungersnöte in vielen Ländern, was aktuell in Medienkonkurrenz zur Finanzkrise steht, machen diese Zahlen die extreme Asozialität eines Wirtschaftssystems deutlich, das einen stetigen kalten Krieg um Einflusssphären, Rohstoffquellen und Absatzmärkte führt, an dem der Exportweltmeister Deutschland mit an vorderster Front teilnimmt. Was für ein Widerspruch zur sauberen Moral, die uns tagtäglich die wahren Hüter der Menschenrechte und Demokratie vorleben!

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»Mörder« in feinem Tuch und die bitteren Realitäten

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Globalisierung,Wirtschaftspolitik

Saatgut-Konzerne vs. Lebensmittelversorgung

20.04.08 um 12:11 von Ralph

Zuerst bereiten die Politiker den Agrarkonzerne die Wege zur Alleinherrschaft im Lebensmittelsektor vor, zerstören somit die Grundlage tausender unabhängiger Kleinbetriebe und wenn dann die Saatgut-Produzenten ihre Macht ausspielen und an jedem Ort der Welt plötzlich ins wirtschafts-politische Geschehen eingreifen können, fangen die Politiker das große Jammern an. Wie wenn sie das nicht schon vorher gewusst hätten!

Seehofer wirft Nahrungsmittelkonzernen Erpressung vor
Politiker fordern Renaissance der Landwirtschaft
IWF-Chef Strauss-Kahn befürchtet Kriege wegen Hunger
Lobbyisten in die Parade fahren

Und weil das alles noch nicht genug ist, macht die 1. Welt weiterhin aus wertvollen Lebensmittel „billigen“ Treibstoff. :-(

Globale Nahrungsmittelkrise

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Interviews

11.04.08 um 16:13 von Ralph

Interviews mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, Politikern und Buchautoren.

  • Staatsinteresse Eskalation
    Interview mit Ulla Jelpke, der innenpolitischen Sprecherin der Links-Fraktion im Bundestag über die G8-Proteste.
  • Perspektiven des politischen Konsumenten
    Tanja Busse, Autorin des Buches Die Einkaufsrevolution, über Konsumverstrickung, Informationsfreiheit und den Weg zum politischen Konsumenten.
  • EU-Agrarpolitik: Für Dumping und gegen Qualität
    Sarah Kahnert über die Offenlegung der EU-Agrarsubventionen, über soziale und verbraucherfreundliche Verteilung und die Benachteiligung von Betrieben, die umweltgerechte Qualitätserzeugnisse produzieren.
  • Die Moral des Kunden und was er braucht
    Bernhard Pötter, Autor des Buches König Kunde runiniert sein Land, findet klare Worte über Verbraucherversagen und Verbraucherinteressen, über das, was wir mit unserem Geld anrichten und über nachhaltigen Konsum.
  • Am Selbstmord-Gen soll die Welt genesen
    Interview mit Sandra Blessin, Koordinatorin und Mitbegründerin der Kampagne “Terminator-Technologie ächten – Freie Saat statt tote Ernte”.

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Mythos gesunde Ernährung?

8.08.07 um 14:11 von Ralph

Während Horst Klier in seinem lebendigen und begeisterten Erfahrungsbericht Leben ohne Diat auf den Genuss von Bio-Lebenmitteln setzt – eben weil das sein Leben grundlegend verändert habe -, zweifeln Ernährungsforscher an die „Heilkraft des Essens“ so wie wir sie uns wünschen und so wie sie unser Gewissen beruhigt (wer kennt nicht das gute Gefühl beim Essen eines Salates ;-). Wein und Olivenöl müssen nicht unbedingt das Leben verlängern und der alltägliche Verzehr von Grünzeugs und Ballaststoffen muss nicht nicht per se Krebs- und Kreislaufkrankheiten vorbeugen. Ernährungsmedizin in der Krise:

Zahlreiche, große Studien, in denen man Probanden über mehrere Jahrzehnte beobachtet, akribisch Ernährungstagebücher und Krankheitsdiagnosen ausgewertet hatte, lieferten vernichtende Ergebnisse. Nur einige davon: „Ballaststoffe schützen nicht vor Dickdarmkrebs“, „Grüner Tee senkt nicht das Krebsrisiko“, „Herz-Diäten mit viel Obst und Gemüse sind zumindest bei Frauen wenig Erfolg versprechend“. Was der Homo sapiens täglich verspeist, spielt anscheinend nicht die große Rolle, wie bislang vermutet. Was gesund ist, ist darum heute so unklar wie früher. Sicher ist lediglich: Abwechslungsreich sollte die Ernährung sein, um etwa Vitaminmangelkrankheiten vorzubeugen.

Bleibt einen wohl nur, auf das zu vertrauen, was der Körper verlangt. In Zeiten der Gewöhnung an minderwertige Industrienahrung ist das nicht einfach. Trotz der Zweifel muss zudem nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden. Für mich steht weiterhin fest, dass der ausschliessliche Verzehr von Industrienahrung mit ihren Chemiecocktails und mit Umwelt- und Agrargiften belasteten Lebensmitteln auf lange Sicht krank machen und dass wir mit Blick auf die Auswirkungen heute nur die Spitze des Eisbergs sehen, ganz zu schweigen von Genfood und Nanotechnologie in Nahrungsmitteln.

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Mythos gesunde Ernährung?

8.08.07 um 14:11 von Ralph

Während Horst Klier in seinem lebendigen und begeisterten Erfahrungsbericht Leben ohne Diat auf den Genuss von Bio-Lebenmitteln setzt – eben weil das sein Leben grundlegend verändert habe -, zweifeln Ernährungsforscher an die „Heilkraft des Essens“ so wie wir sie uns wünschen und so wie sie unser Gewissen beruhigt (wer kennt nicht das gute Gefühl beim Essen eines Salates ;-). Wein und Olivenöl müssen nicht unbedingt das Leben verlängern und der alltägliche Verzehr von Grünzeugs und Ballaststoffen muss nicht nicht per se Krebs- und Kreislaufkrankheiten vorbeugen. Ernährungsmedizin in der Krise:

Zahlreiche, große Studien, in denen man Probanden über mehrere Jahrzehnte beobachtet, akribisch Ernährungstagebücher und Krankheitsdiagnosen ausgewertet hatte, lieferten vernichtende Ergebnisse. Nur einige davon: „Ballaststoffe schützen nicht vor Dickdarmkrebs“, „Grüner Tee senkt nicht das Krebsrisiko“, „Herz-Diäten mit viel Obst und Gemüse sind zumindest bei Frauen wenig Erfolg versprechend“. Was der Homo sapiens täglich verspeist, spielt anscheinend nicht die große Rolle, wie bislang vermutet. Was gesund ist, ist darum heute so unklar wie früher. Sicher ist lediglich: Abwechslungsreich sollte die Ernährung sein, um etwa Vitaminmangelkrankheiten vorzubeugen.

Bleibt einen wohl nur, auf das zu vertrauen, was der Körper verlangt. In Zeiten der Gewöhnung an minderwertige Industrienahrung ist das nicht einfach. Trotz der Zweifel muss zudem nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden. Für mich steht weiterhin fest, dass der ausschliessliche Verzehr von Industrienahrung mit ihren Chemiecocktails und mit Umwelt- und Agrargiften belasteten Lebensmitteln auf lange Sicht krank machen und dass wir mit Blick auf die Auswirkungen heute nur die Spitze des Eisbergs sehen, ganz zu schweigen von Genfood und Nanotechnologie in Nahrungsmitteln.

. Trackbacken . Thema: Ernährung

Genmais vs. Maiswurzelbohrer

26.07.07 um 20:26 von Ralph

Zufälle gibts?!
In der gleichen Woche in der man (halbherzig) einen Mindestabstand von (lächerlichen) 150 Meter zwischen Genmaisfelder und normalen Maisfelder (300 Meter zu Biofelder) beschlossen hat, taucht in BW zum ersten mal der Maiswurzelbohrer auf.
Und schon kann Monsanto mit ihrem Genmais MON863 als Retter der europäischen Landwirtschaft auftreten. Und wenn das noch nicht hilft, schicken sie wieder ihre „Lobbyisten“.
„Es ist der reinste Irrsinn: keiner kann mehr mit Gewissheit sagen, wo überall Gen-Mais wächst.“
Bleibt mir nur noch zu schreiben: www.GenfoodNeinDanke.de
Gentechnik im Essen? Nicht mir mir!
Zufälle gibts?!

Nachtrag:
Gefährliche Saat…
Debatte über Gentechnik Gesund oder gefährlich?
Nachwachsender Leichtsinn

Wenn schon einige unserer Volksvertreter genmanipulierte Lebensmittel für unbedenklich und unschädlich halten und Agrarkonzernen erlauben Deutschland damit zu fluten, fände ich es auch angebracht wenn die mit gutem Beispiel voressen und in der Bundestagskantine nur noch Genfood auf den Tisch kommt!

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nebenbei im radio gehoert:

23.02.07 um 00:58 von Ralph

wie die eu bio in deutschland abwuergt.
quintessenz war, das durch die neuen foerderrichtlinien die deutschen kleinen bio-produzenten benachteiligt werden, waehrend die „agrarfabriken“ unverhaeltnismaessig gefoerdert werden.
nichts neues, vermutlich.
interessant fand ich, das durch die speziellen richtlinien fuer die ganz neuen (ost)-europaeischen laender dort der bio-gedanke durch das gesetz von angebot und nachfrage schneller verbreitet werden koennte, als man denkt.
da es dort eine breite agraische basis gibt, die weitestgehend von modernen methoden unberuehrt ist, ist der direkte einstieg in den bio-markt (zumindest nach eu-bio-zertifikat) rel einfach.
fragwuerdig ist, ob der transportweg dann noch so bio ist..
fuer eine mango ist es schon grenzwertig, aber muss eine kartoffel von polen nach dem saarland reisen?

ich haette gerne ein paar mehr infos dazu, da ich diese sendung wie gesagt nur 5min im radio wahrnahm…

2 Kommentare . Trackbacken . Thema: Umweltschutz

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